Chronik der Region Attersee-Attergau
Chronik der Region Attersee-Attergau |
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Vor Christi Geburt | 0-999 | 1000-1499 | 1500-1847 | 1848-1899 | 1900-1999 | 2000-2025 |
Die Regionschronik Attersee-Attergau enthält den gesamten Zeitraum von der Urgeschichte bis zum aktuellen Jahr, kann aber nie als vollständig betrachtet werden.
Wenn Sie ein wichtiges Ereignis kennen, fügen Sie es einfach in die chronologische Abfolge ein.
Das Ereignis muss für die Region Attersee-Attergau interessant sein und möglichst mit Quellenangabe belegt werden.
Zeitraum vor Christi Geburt

- Ab 10.000: Der Traungletscher zieht sich zurück. Die See- und Hügellandschaft der Region Attersee-Attergau entsteht. Die ersten nacheiszeitlichen Pflanzen bedecken den Boden.
- Ab 4000: Die ersten Pfahlbausiedlungen entstehen in der späten Jungsteinzeit am Attersee und Mondsee. Drei dieser Seeufersiedlungen am Attersee wurden 2011 in das UNESCO-Welterbe aufgenommen. Die Kulturform wurde als "Mondseekultur" bekannt.
- Ab 2000: Auch in der Bronzezeit sind Pfahlbauten im Gerlhamer Moor entstanden. Viele Funde aus der Bronzezeit wurden in der Ringwallanlage auf dem Buchberg entdeckt. Viele Funde aus der Urnenfelderkultur (ab 1300) zeugen von einer Besiedelung der Region.

- Um 600: Am Dienstberg, Gemeinde Berg im Attergau, werden hallstattzeitliche Hügelgraber angelegt. Im Jahr 2006 werden zwei Hügelgräber vom Bundesdenkmalamt erforscht. Die restaurierten Funde befinden sich in der Hügelgräberausstellung im Haus der Kultur in St. Georgen im Attergau.
- Um 450: im Baumer Holz, Gemeinde Seewalchen am Attersee und Gemeinde Berg im Attergau, werden latenezeitliche Hügelgraber errichtet. Ein Hügelgrab wird im Jahr 2005 vom Bundesdenkmalamt erforscht. Die restaurierten Funde befinden sich in der Hügelgräberausstellung im Haus der Kultur in St. Georgen im Attergau.
- Um 180: Das Königreich Noricum, eine Gründung der Kelten, entsteht.
- Um 15: Noricum wird von den Römern besetzt.
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Vor Christi Geburt | 0-999 | 1000-1499 | 1500-1847 | 1848-1899 | 1900-1999 | 2000-2025 |
Zeitraum ab Christi Geburt
Die Jahre 1-499
- vor 200: Die Römervilla in Weyregg ist das bekannteste Bauwerk der Römer im Attergau.

- vor 200: In Königswiesen bei St. Georgen im Attergau errichten die Römer einen Gutshof. 2020 und 2021 wurde dieser Gutshof archäologisch untersucht. Die gefundenen römischen Objekte und Münzen sind im Haus der Kultur ausgestellt. Weitere vermutete römische Gutshöfe in der Region sind noch nicht erforscht.
- 313: Kaiser Konstantin erlässt das Toleranzedikt. Die Christenverfolgung wird beendet. Das Christentum setzt sich durch. Ein Ring mit dem Christogramm befindet sich in der Römerausstellung im Haus der Kultur in St. Georgen.
- 380: Das Christentum wird unter Kaiser Theodosius Staatsreligion
- Um 470: Der hl. Severin durchquert auch den Attergau.
- 476: Der Germane Odoaker stürzt den letzten weströmischen Kaiser; Ende des Altertums — Beginn des Mittelalters.
- 488: Die Römer ziehen sich wieder über die Alpen zurück.
Die Jahre 500-799
- Um 550: Erstmals taucht der Name der Bajuwaren (Bayern) auf. Um 600 lassen sich Bayerngräber in der früheren Römersiedlung Tergolape (bei Schwanenstadt) nachweisen. Die Bayern besiedelten zuerst die fruchtbaren Talböden entlang der Römerstraßen südlich des Hausrucks und nördlich der Berge am südlichen Attersee. Dies kann aufgrund der vielen Ortschaften mit der Endung -ing in diesem Gebiet bezeugt werden.
- 699: Der hl. Rupert kommt nach Salzburg und gründet das Kloster St. Peter, das dann auch viele Besitzungen im Attergau hat.

- Um 700: Der hl. Rupert soll laut Atergovius die Kirche in Berg im Attergau gegründet haben? Der hl. Rupert soll laut Atergovius auch ein Mönchskloster in Piesdorf, Gemeinde Gampern, gegründet haben? Tatsache ist, das Piesdorf zu St. Peter, Salzburg, gehörte.
- Um 700: Herzog Theodo I. von Bayern übergibt der Salzburger Kirche fünf romanische Höfe an der Vöckla (Salzburger Urkundenbuch).
- 748: Das Kloster Mondsee wird durch Herzog Odilo gegründet. Im Traditionskodex des Klosters wird auch Unterach und Steinbach am Attersee erwähnt. Aus schriftlichen Aufzeichnungen dieses Klosters erfahren wir auch erstmals vom Attergau.
- 772: Pichlwang wird im Traditionskodex Mondsee erwähnt.
- 773 Steindorf, Gemeinde Seewalchen, wird im Traditionskodex Mondsee erwähnt.
- 777: Das Kloster Kremsmünster (mit Besitzungen im Attergau) wird durch Herzog Tassilo, dem Sohn von Odilo, gegründet.
- 788: Die Karolinger übernehmen die Agilolfinger-Besitzungen, wie z. B. den Attergau. Gaugrafen verwalten die Gaue. Ab dieser Zeit wird Attersee das Zentrum des Attergaus. Bisher war es Attergau(dorf) (St. Georgen), das es ab 1264 wieder wurde.
- 790: Im Salzburger Urkundenbuch wird erstmals der Ort Attergau bzw. Attergaudorf (St. Georgen) erwähnt.
- 798: Powang in der Gemeinde Straß im Attergau wird im Salzburger Urkundenbuch erwähnt.
Die Jahre 800-999
- 803: Erstmalige Erwähnung von Gampern und Schörfling
- 807: Steinbach bei Schörfling am Attersee und Ainwalchen, Seewalchen, finden im Traditionskodex Mondsee Erwähnung.
- 809: Mühlbach, Gemeinde Attersee am Attersee, wird im Traditionskodex Mondsee erwähnt.
- 815: Erste Erwähnung von Palmsdorf, Gemeinde Attersee am Attersee
- 822: Alkersdorf, Gemeinde St. Georgen, und Kemating, Gemeinde Seewalchen, finden sich im Traditionskodex Mondsee.
- 831: Das Kloster Mondsee wird von Ludwig dem Frommen an das Bistum Regensburg übergeben

- 885: Atarhoven wird erstmals erwähnt. Karl III. spendet den neunten Teil seines Besitzes, darunter den Atarhof, an das Kloster Ötting (Altötting). Auch Piesdorf, Gemeinde Gampern, wird schon erwähnt.
- 888: König Arnulf von Kärnten, ostfränkischer König, siegelt in seiner Pfalz in Atarhoven (Attersee).
- 904: Gaugraf Isangrimm wird genannt
- ab 900: Erste Einfälle der Ungarn
- 955: In der Schlacht am Lechfeld besiegt Kaiser Otto I. die Ungarn endgültig.
- 976: Die Babenberger verwalten die Ostmark, unterstanden aber noch bis 1156 den bayerischen Herzögen.
- 977: Kaiser Otto II. bezeichnet den Atarhof als ihm gehörig.
- 997: Bayernherzog Heinrich IV. vermählt sich mit Kunigunde.
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Vor Christi Geburt | 0-999 | 1000-1499 | 1500-1847 | 1848-1899 | 1900-1999 | 2000-2025 |
Zeitraum ab dem Jahr 1000

- 1. November 1007: Das Bistum Bamberg wird durch König Heinrich II. (Kaiser ab 1014) gegründet. Er übergibt seine Besitzungen im Attergau dem neu gegründeten Bistum. Neben den Attergauer Besitzungen kommen unter anderen auch noch Besitzungen im Mattiggau zum neuen Bistum. Gebhard wird als Gaugraf des Attergaus und Mattiggaus genannt. Die Vogteirechte erhalten die Grafen von Wels-Lambach vom ersten Bamberger Bischof Eberhard.
Bistum Bamberg
Von 1007 bis 1379 gehörten große Teile des Attergaus zum Bistum Bamberg. Für die Bamberger Bischöfe verwalteten die Plainer und später die Schaunberger dieses Gebiet. Obwohl die Schaunberger ein Vorkaufsrecht hatten, verkauften die Bamberger Bischöfe ihren Besitz an die Habsburger, die wiederum die Wallseer als Verwalter ihres neuen Gebietes einsetzten. Ortsnamen wie Frankenmarkt oder Frankenburg erinnern noch an die Verbindung zum gebiet der Franken.
- 1014: Gaugraf Pilgrim wird genannt
- 1035: Erstmalige Erwähnung des Engelschalk von Wasen und seiner Frau Suanehilt im Attergau. Man nimmt an, dass die von Wasen auf der karolingischen Burg in Attersee gesessen sind.
- Um 1040: Pfalzgraf Aribo verliert die Pfalzgrafenwürde im Attergau. Die Grafschaft geht an die Grafen von Burghausen und dann an die Grafen von Plain (hatten auch den Salzburggau).
- 1046: Als Clemens II. wird ein Bamberger Bischof Papst. Nach 9 Monaten als Papst stirbt er und wird in einem Hochgrab im Bamberger Dom beigesetzt. Der Attergau untersteht in dieser Zeit direkt einem Papst.
- Vor 1100: Im Attergau kommt es zu vielen weiteren Siedlungen, die vor allem durch Rodungen entstehen. Die Namensendungen -reut, -schlag, -schwendt, -sang und -ham zeugen davon.

- 1114: Ob der Kirchturm (Kirche) von St. Georgen wirklich in diesem Jahr, so wie die Jahreszahl auf dem Kirchtum vermuten lässt, entstanden ist, ist nicht belegt. Sicher ist, dass zu dieser Zeit Bischof Otto I. von Bamberg da war, um einen Streit am Kronberg zwischen Passau (Domkapitel) und Bamberg beizulegen. Im selben Jahr soll auch die Tausendjährige Linde in St. Georgen gepflanzt worden sein.
- 1127: Bischof Otto I. von Bamberg übergibt Besitzungen im Attergau an das Kloster Asbach an der Rott (Bayern). Der Amthof Seeling verwaltet diese Besitzungen im Attergau.
- 1130: Die Herren von Wasen (auch Attersee) werden erwähnt. Es kann angenommen werden, dass sie im 12. Jahrhundert Burgleute der Bamberger Burg zu Attersee waren.
- 1134: Eine Brücke über die Vöckla wird erwähnt. Damit wird die erste Erwähnung von Vöcklabruck verbunden.
- 1135: Das Stift Michaelbeuern übernimmt Besitzungen in Seewalchen am Attersee vom Bistum Passau. Die Verwaltung dieser Besitzungen erfolgt über Jahrhunderte durch den Amthof Seewalchen.
- 1142: Die Pfarre Abtsdorf erscheint in einer Urkunde als eine Mondseer Gründung.
- 1156: Die Markgrafschaft Österreich wird zum Herzogtum erhoben (Privilegium minus).
- 1164: Bischof Eberhard von Bamberg bestätigt Schenkungen von seinem Vorgänger Otto I. an das Kloster Aspach an der Rott, die vom Amthof Seeling verwaltet werden.
- 1180: Gründung des Herzogtums Steiermark. Der Traungau im Süden und Osten des Attergaus gehört jetzt zur Steiermark.
- 1188: Mit dem Aussterben der Grafen von Regau kommen ihre Besitzungen im Attergau zum größten Teil an die Babenberger.
- 1192: Die Steiermark - und damit auch der Traungau - kommt an die Babenberger.
- 1229: Heinrich II. von Schaunberg heiratet Hedwig von Plain und erbt damit die Güter des letzten Plain-Grafen im Attergau und übernimmt zudem von den Plainern die Vogtei der Bamberger Bischöfe im Attergau.
- 1250: Das Narzbergergut am Kronberg kommt an das Stift Michaelbeuern.
- 1260: Die Burg Kammer, später Schloss Kammer, ist im Besitz der Schaunberger.
- 27. April 1264: Bischof Berthold von Bamberg und dessen Vögte Heinrich und Bernhart von Schaunberg verlegen die Gerichtsbarkeit von Attersee (Atarhoven) zur Kirche nach St. Georgen mit dem Hinweis, dass ein entsprechendes Gebäude errichtet werden soll. Gleichzeitig soll die Kirche und der Turm als Zufluchtsort für die Bevölkerung dienen.
- 1299: Der älteste Ablassbrief der Pfarre St. Georgen - Original im Pfarrmuseum St. Georgen im Attergau - erwähnt die Pfarrkirche St. Georgen, die Kirche St. Veit in Buch, die Kirche St. Johann am Ahberg und die Kirche St. Margaretha am Wald (Weißenkirchen).
- 1300: Greif von Alkersdorf und sein Bruder, der Perkheimer (Name nach Bergham in der Schöndorfer Pfarr), geben dem Abt von Mondsee ein Gut in Pfaffing. Möglicherweise stammen daher die Perkheimer, die später viele Besitzungen im Attergau hatten, von dieser Burg in Alkersdorf am Fuße des Buchbergs ab, deren Lage noch heute erkennbar ist.
- 1320: Otto der Hohenfelder lässt für sich und seine Nachfahren ein Grabmal in der Kirche von St. Georgen errichten. Die Hohenfelder waren ein Attergauer Adelsgeschlecht, das in der Folge in vielen Orten Oberöstereichs auftaucht. Sie stammen wahrscheinlich ursprünglich von einem Sitz in Hehenfeld, Gemeinde Schörfling.

- 1345: Der Ablassbrief von 1345 im Pfarrmuseum St. Georgen zeigt eine der ersten Darstellungen des hl. Georg.
- 1349: Die Birmühle an der Ager wird mit ihrem Besitzer Rueger von Hohenfeld erstmals erwähnt.
- 1353: Vöcklabruck erhält die Stadtrechte.

"enhalben des Grabens in des Kunigs Lanndt"
- 1363: Im Friedburger Urbar wird erstmals der Landgraben als Grenze zwischen Bayern und Österreich erwähnt.
Landgraben
Wer den Landgraben gegraben hat, ist nicht endgültig geklärt. Jedenfalls war er über viele Jahrzehnte die Grenze zwischen Bayern und Österreich, und ab 1506 auch noch die Grenze zwischen dem Mondseeland und dem Attergau. Es gab genaue Regeln über die Pflege dieses Grabens. Im Nahbereich des Grabens durfte nichts angepflanzt werden. Auch heute noch ist er teilweise Gemeindegrenze und an vielen Stellen noch erkennbar.
- 10. Februar 1379: Die Habsburger übernehmen vom Bistum Bamberg die Herrschaften Attersee und Frankenburg und verpfänden sie im Mai an die Wallseer. Die Schaunberger hatten ein Vorkaufsrecht. Es kommt zur "Schaunberger Fehde" zwischen den Schaunbergern und den Habsburgern. 1383 fällt durch Kauf auch die Herrschaft Kammer mit dem Schloss an die Habsburger.
- 1398 Die Herrschaft Mattsee kommt vom Bistum Passau zum Erzbistum Salzburg. Der Attergau grenzt damit bei Weißenkirchen an das Erzbistum Salzburg.
- 1400: Ab 1400 wird die spätgotische Kirche in St. Georgen errichtet. Der Altarstein trägt die Jahreszahl 1435. Die endgültige Fertigstellung erfolgte erst zu Beginn des 16. Jahrhunderts.
- 1400: Um 1400 wird Ulrich Uetzinger mit dem Sitz in Wildenhag belehnt.
- 1437: Ulrich Vischmeister bekam ein Gut im Dorf Unterach und eines außerhalb des Dorfes als Lehen. Die Vischmeister hatten in der Folge viele Güter im Attergau. 1556 kauften die Lasser von Lasseregg dem Hans Ritzinger seine Besitzungen ab, die er vorher von den Vischmeistern erwarb.
- 1435-1440: Die wahrscheinlichste Errichtungszeit der Burg Kogl, die 1565 in ein Schloss umgewandelt wird.
- 1447: Albrecht Engl aus Steyr kauft Schloss Wagrain, Vöcklabruck. Ein Nachfahre, Simon Engl, besaß später die Insel Litzberg und den Hohenfelder Sitz in St. Georgen im Attergau.
- 23. Jänner 1449: Der Ort Wildenhag wird zum Markt erhoben, kann dieses Privileg aber nicht nutzen und so wird 1463/64 St. Georgen im Attergau mit den Marktrechten ausgestattet.
- 2. August 1463: Erteilung der Marktrechte für St. Georgen im Attergau durch Albrecht VI.
- 29. Oktober 1464: Die Marktrechte von St. Georgen im Attergau werden durch Kaiser Friedrich III. bestätigt.
- 1479: In Schörfling wird die Nikolausbruderschaft gegründet. Ein erster Hinweis auf die Flößergemeinschaft.
- 1499: Kaiser Maximilian verpfändet die drei großen Attergauer Herrschaften (Kogl, Kammer und Frankenburg) an seinen Freund Wolfgang von Polheim. Die Polheimer bleiben bis 1534 Pfandnehmer.
- 5. Dezember 1499: Schörfling erhält das Marktrecht.
Chronik der Region Attersee-Attergau |
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Vor Christi Geburt | 0-999 | 1000-1499 | 1500-1847 | 1848-1899 | 1900-1999 | 2000-2025 |
Zeitraum ab dem Jahr 1500
- 1500: Viele spätgotische Kirchenbauten im Attergau entstehen im 15. und 16. Jahrhundert. Sie werden oft dem Baumeister Stephan Wultinger aus Vöcklamarkt zugeschrieben.
- 1500: Um 1500 errichten die Vischmeister in Unterach einen Freisitz. Nicht zu verwechseln mit dem Schloss Unterach, das 1558 die Lasser von Lasseregg errichteten.
- 1506: Das Mondseeland kommt zu Österreich, wird aber bis 1565 an das Erzbistum Salzburg verpfändet.

- 1507: Auf einer Inschrifttafel des Flügelaltars in Gampern steht die Jahreszahl 1507 als mögliches Errichtungsdatum. Der Altar wird dem Gmundner Bildhauer Leonhart Astl zugeschrieben.
- 1511: Unruhen der Bauern im Attergau gegen den Pfandherrn Wolfgang von Polheim. Die Bauern beschweren sich beim Kaiser.
- 1512: Wolfgang von Polheim, ein Vertrauter Kaiser Maximilians, stirbt. Cyriak von Polheim wird sein Nachfolger.
- 1516: Die Pfarrkirche Steinbach am Attersee, erbaut von Stephan Wultinger, wird fertiggestellt.
- 31. November 1517: Martin Luther verkündet seine Thesen in Wittenberg. Die Reformation nimmt ihren Anfang.
- 1520: Stephan Wultinger, der Attergauer Baumeister, dem viele spätgotische Kirchenbauten im Attergau zugeschrieben werden, stirbt.
- 1521: Das Förstergütl in Burgau wird errichtet. Später wird es zum Hotel Burgau umgebaut.
- 1525: Der Attergauer Bauernaufstand beginnt in Straß im Attergau und dehnt sich auf das südwestliche Oberösterreich aus. Beschwerden bei Erzherzog Ferdinand in Innsbruck fruchten nicht. Der Aufstand endet schließlich ohne Blutvergießen, aber die Anführer werden mit harten Geldstrafen belegt.
- 1533: Herrschaftsinhaber (Kogl, Kammer und Frankenburg) Cyriak von Polheim stirbt.

- 1545: Hans Payr (Bayr), der 1525 gewählte Bauernführer, stirbt. Sein Grabstein ist außerhalb der Pfarrkirche St. Georgen noch immer vorhanden.
- 1550: Hanns Hofmann von Grüenpüchel und Strechau ist bis 1564 Herr über die Herrschaften Kammer, Kogl und Frankenburg
- 16. August 1554: Die Uetzinger, Herren von Wildenhag, sterben mit Jakob aus.
- 1555: Augsburger Religionsfriede: Die Religion hat sich nach der Konfession des Landesfürsten zu richten. Damit beginnt auch im Attergau die Gegenreformation, da die Habsburger katholisch waren.
- 1556: Die Lasser von Lasseregg kauften dem Hans Ritzinger seine Besitzungen in Unterach ab, die er vorher von den Vischmeistern erwarb.
- 1558: Die Lasser von Lasseregg errichten in Unterach ein kleines Schloss mit vier Ecktürmen.
- 3. Juni 1565: Dem Markt St. Georgen im Attergau wird das Marktwappen verliehen.

- 1565: Die Burg Kogl wird als Schloss auf dem Koglberg neu errichtet.
- 1567: Schörfling erhält das Marktwappen.
- 1. Juni 1581: Kaiser Rudolf II. verkauft die drei Herrschaften Kammer, Kogl und Frankenburg an Hans Khevenhüller.
Die Khevenhüller
Die Geldnot veranlasste die Habsburger die drei Attergauer Herrschaften Kogl, Kammer und Frankenburg an die Khevenhüller zu verkaufen. Von denen eingesetzte Pfleger verwalteten diese Herrschaften. Obwohl die Khevenhüller zum protestantischen Glauben wechselten, so war es dann doch ein Khevenhüller, der zum katholischen Glauben zurückkehrte und die Gegenreformation im Attergau im Sinne der Habsburger Herrscher durchsetzte.
- 1591: Der Pfleger der Khevenhüller-Herrschaft Kogel, Sigmund Widerroither, lässt in Weyregg am Attersee einen Freisitz Weyregg (Schloss Weyregg) errichten. 1602 wird Widerroither in den Ritterstand erhoben und nennt sich von da an von und zu Weyregg.
- 19. Juli 1593: Hans Khevenhüller wird in den Reichsgrafenstand erhoben (Khevenhüller-Frankenburg). Aus diesem Anlass entsteht die erste Ansicht des Marktes St. Georgen im Attergau. Eine Kopie des Gemäldes hängt im Haus der Kultur in St. Georgen. Aus den drei Herrschaften entsteht die Grafschaft Frankenburg.
- 1596: Der zweite oberösterreichische Bauernaufstand findet auch im Attergau statt.
- 14. Juni 1603: Der Nußdorfer Pfarrer, Kaspar Bartl, übergibt Wolfgang Burger, Pfarrer in Seewalchen, den steineren Brotlaib. Der Brotlaib hängt immer noch in der Kirche St. Peter in Salzburg.
- 1607: In Ebensee entsteht eine neue Saline. Das Hallholz für den Sudkessel wird auch aus dem Attergau geliefert.
- 1607: Bartholomäus Khevenhüller errichtet Schloss Kammer neu.
- 1620: Bayerische Pfandherrschaft im Lande ob der Enns. Einmarsch bayerischer Truppen, Graf Adam von Herberstorff übernimmt die Führung in Oberösterreich.
- 4. Oktober 1624: Alle protestantischen Prediger und nichtkatholischen Schulmeister müssen das Land verlassen. Siehe Protestantismus in Litzlberg.
- 1625: Das schreckliche Blutgericht am Haushamerfeld leitet den OÖ Bauernkrieg ein. Das damalige Geschehen wird im Frankenburger Würfelspiel nachgestellt. Graf Herberstorff erlangt damit eine unrühmliche Berühmtheit. Es war aber vor allem sein bayerischer Herzog, der von ihm ein hartes Durchgreifen verlangte. Die Idee Herberstorffs als "Gnade" nur jeden zweiten Aufrührer hinzurichten, ging voll daneben.
- 1626: Oberösterreichischer Bauernkrieg unter Stefan Fadinger. Im November fallen 2000 Bauern bei Pinsdorf und 4000 bei der grausamen letzten Schlacht am 20. November in Wolfsegg.
- 1629: Der Freisitz der Vischmeister in Unterach kommt an die Lasser von Lasseregg.
- 16. September 1631: Der Ausbruch eines Brandes im Kaplanhaus, St. Georgen, griff auf die Pfarrkirche über und zerstörte 19 weitere Häuser im Umkreis der Pfarrkirche.
- 1631: Franz Christoph Khevenhüller berichtet an Kaiser Ferdinand II., dass in seiner Grafschaft alle Bürger und Bauern zum katholischen Glauben zurückgekehrt seien, außer den Büchsenmachern in Frankenmarkt und einem alten Bauern. Dies war wohl nicht der Wahrheit entsprechend, der Geheimprotestantismus war viel größer als angenommen.
- 1633: Das Archediakonat Lambach wird in die Dekanate Gaspoltshofen und St. Georgen im Attergau geteilt. Dieses St. Georgener Dekanat unter Dechant Johann Georg Heinisch von Seeburg umfasst neben den lokalen Pfarren praktisch auch den gesamten Süden bis Bad Aussee und Windischgarsten.
- 1634: Das Wirtshaus in Baum wird erstmals urkundlich erwähnt, obwohl es schon länger existierte.
- 1645: Seit dieser Zeit wird das Litzlberger Bier gebraut. Beendet wurde die Brautätigkeit im Jahr 1930.

- 15. August 1652: Das Marienbild der Pfarrkirche Attersee wird durch Pfarrer Anton Balster von St. Georgen nach Attersee übertragen. Die Wallfahrt zu Maria Attersee erlebt einen Aufschwung.
- 28. Februar 1655: Der Musiker und Dichter Johann Beer wird in St. Georgen im Attergau geboren.
- 1691: Der Barockstuckateur Franz Josef Holzinger wird in Vöcklabruck geboren.
- 6. August 1700: Der Komponist und Schriftsteller Johann Beer aus St. Georgen stirbt an einer Schussverletzung in Weißenfels an der Saale.
- 1706: Ein Großbrand wütet in St. Georgen.
- 1709: Meinrad Guggenbichler errichtet die bekannte Kanzel in der Pfarrkirche St. Georgen.
- 1710: Franz Ferdinand Khevenhüller beauftragt den Linzer Barockbaumeister J. M. Prunner mit der Planung des Schloss Kogls am Fuße des Koglbergs. Das Schloss am Koglberg war schon im Verfall. Ein Blitz soll 1708 das Schloss endgültig vernichtet haben. Auch das Schloss Kammer wird von Prunner barockisiert und der sogenannte Eichelhof geschaffen.

- 1711: Der Leonhardiritt nach St. Margarethen (Weißenkirchen) wird erstmals in der Pfarrchronik St. Georgen erwähnt.
- 1716: Die Glasfabrik Freudenthal wird in Betrieb genommen.
- 23. September 1742: 88 Weyregger Wallfahrer kommen beim größten Unglück auf dem Attersee ums Leben.
- 1750: Um diese Zeit wird wahrscheinlich das neue Schloss Kogl fertiggestellt. Für den Bau wurde Steinmaterial vom alten Schloss auf dem Koglberg verwendet.
- 1752: Franz Josef Holzinger errichtet den Hauptaltar in der Pfarrkirche St. Georgen.
- 1767: Die erste archäologische Grabung in der Region Attersee-Attergau findet bei der Römervilla in Weyregg statt.
- 1770: Ab dieser Zeit erfolgt die Hausnummerierung in den einzelnen Ortschaften des Attergaus.
- 1775: Das Gebiet um die Ortschaft Berg wird von der Pfarre Schörfling an die Pfarre St. Georgen abgetreten.
- 1779: Das Innviertel kommt durch den Vertrag von Teschen zu Österreich. Damit grenzt der Attergau nicht mehr an Bayern.
- 1781: Joseph II. erlässt das Toleranzpatent, das den Protestanten Freiheiten einräumt.

- 18. August 1784: Kemating wird eine eigene Pfarre. Das Stift Michaelbeuern wehrt sich dagegen und so wird 1791 dies wieder rückgänging gemacht.
- 1785: Die Diözese Linz entsteht. Damit ist die über 1000-jährige Zuständigkeit des Bistums Passau im Attergau zu Ende.
- 1785: Die Filialkirchen St. Veit in Buch bei St. Georgen und St. Johann am Ahberg werden aufgelöst. 1911 entsteht dafür die Ahberg-Kapelle.
- 30. Mai 1787: Im Markt Schörfling kommt es zur größten Brandkatastrophe, dem fast das gesamte Zentrum zum Opfer fällt.
- 1791: Das Kloster Mondsee wird aufgelöst.
- 1792: 1. Koalitionskrieg zwischen Frankreich und Österreich und seinen Verbündeten.
- 1800: Die Franzosen sind im Bezirk Vöcklabruck. In Frankenmarkt, Vöcklabruck und Schwanenstadt gibt es erhebliche Verluste der Österreicher. (2. Koalitonskrieg)
- 1805: Die Franzosen sind wieder in Oberösterreich (3. Koalitionskrieg)
- 1806: Insgesamt 200 französische Soldaten werden in der Franzosengrube in Schörfling bestattet. Sie starben im Lazarett, das im Schloss Kammer eingerichtet war.
- 1809: Die Franzosen sind wiederum im Attergau. Viele Gedenkeinrichtungen wie die Franzosensäule in Königswiesen weisen darauf hin. Bekannt ist die fürchterliche Schlacht bei Ebelsberg.

- 1810: Der westliche Attergau gehört von 1810 bis 1816 zum Königreich Bayern. Die Staatsgrenze läuft mitten durch den Attersee und der Ager entlang.
Die Zeit Napoleons
Der Attergau litt unter den Durchmärschen der Franzosen im Rahmen der Koalitionskriege. Bedingt durch ihre Übermacht gelangten sie auch wieder in den Besitz des Innviertels, das kurz vorher zu Österreich kam, aber auch in den Besitz des westlichen Attergaus. Diese Gebietseroberung übergaben sie dem Königreich Bayern, das mit den Franzosen im Bund war. Erst 1816 nach der Niederlage Napoleons kam dieses Gebiet wieder zu Österreich.
- 5. Jänner 1810: Die Khevenhüller verkaufen die Herrschaft Kogl und die Herrschaft Frankenburg an Dr. Andreas Pausinger. Die beiden Herrschaften liegen ja jetzt in Bayern. Obwohl die beiden Herrschaften 1816 wieder zu Österreich kommen, verbleiben sie bei der Familie Pausinger.
- 1810: Für den westlichen Attergau wird das bayerische Gerichtswesen eingeführt. Die neu geschaffenen Landgerichte Frankenmarkt und Vöcklabruck werden eingerichtet und übernehmen die Jurisdiktion von den Grundherrschaften, Städten und Märkten. Nach 1816 bis 1848 wurde wieder die alte österreichische Ordnung hergestellt.
- 16. bis 19. Oktober 1813: Völkerschlacht bei Leipzig. Napoleon wird geschlagen. Vorher verbündeten sich die Bayern mit dem Vertrag von Ried mit den Habsburgern. Vor allem der bayerische Fürst und Feldherr Wrede (Schlossbesitzer von Mondsee) betrieb diesen Wechsel von Napoleon zu den Habsburgern.
- 15. März 1813: Die Evangelische Pfarre Attersee wird gegründet.
- 19. Juli 1815: Anton Peyr, späterer Besitzer der Papiermühle in der Au und erster Bürgermeister der Gemeinde Seewalchen am Attersee, wird geboren.
- 1816: Der westliche Attergau kommt wieder von Bayern zu Österreich.
- 1816 und 1817 waren Hungerjahre. Ein Vulkanausbruch verursacht "Sommer ohne Sonne" und beeinträchtigt damit die Ernte.
- 1817: Die Pöschlianer, eine Sekte, treiben ihr Unwesen im Hausruck. Thomas Pöschl war 1806 Beistand bei der Hinrichtung von Philipp Palm in Braunau. Die Pöschlianer werden massiv verfolgt.
- 11. April 1828: Im Markt Schörfling kommt es zu einer weiteren Brandkatastrophe, der 14 Häuser zum Opfer fallen.
- 1830: Ab diesem Jahr enthält das Tagebuch des Michael Wiesinger aus Nußdorf persönliche Eintragungen über sein Bauernleben. Das Tagebuch endet 1895.
- 1830: Kaiser Franz Joseph I. wird geboren.
- 1830: Teile der Römervilla Weyregg werden archäologisch untersucht.
- 10. Februar 1839: Der Maler Franz Xaver von Pausinger wird geboren.

- 1842: Die Brauerei Hager wird in Attersee gegründet.
- 1843: Ein sogenannter "Kalter Blitzschlag" vernichtet große Teile des 1840 neu errichteten Wirtshaus in Baum. Das Ereignis wird von einem Salzburger Journalisten ausführlich beschrieben und verbreitet sich so in den wichtigsten Zeitungen der gesamten Monarchie.
- 22. August 1846: Der Mörder Johann Ebetsberger aus Baum, Pfarre Seewalchen, wird auf dem Galgen zu Schwanenstadt hingerichtet. Es ist die letzte Hinrichtung am dortigen Galgenberg.
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Vor Christi Geburt | 0-999 | 1000-1499 | 1500-1847 | 1848-1899 | 1900-1999 | 2000-2025 |
Zeitraum ab dem Jahr 1848
- März 1848: in Wien bircht in Auflehnung gegen die absolute Regierungsform die große Revolution aus, die anfänglich sofort wesentliche Ziele erreichte. Bereits am 25. April 1848 wird eine Verfassung bewilligt; die ersten Wahlen in Österreich finden statt. Der neu gewählte Reichstag beschließt auf Antrag des Studenten Hans Kudlich, eines Schlesiers, die Erbuntertänigkeit der Bauern aufzuheben. Nun wird der Bauer frei und Eigentümer seines Hauses und seines Grundes. Für den gesamten Bauernstand Österreichs, somit auch des Attergaus, beginnt eine neue und wirklich bessere Zeit. Bis 1848 führte der Grundherr auch die Aufgaben des heutigen Bürgermeisters und regelte die gerichtlichen Angelegenheiten.
Die neue Staatsorganisation
Waren bisher die jeweiligen Grundherrschaften für die Rechtssprechung, die Steuereinhebung, zum Teil auch für die Einsetzung von Pfarrern, kurz gesagt, für fast alles zuständig, änderte sich dies nach 1848 komplett. Die heutige Organisationsstruktur mit Gemeinden, Bezirke und Bezirksgerichte sowie Finanzhoheit wurde eingeführt. Die Form der Monarchie galt weiterhin bis zum Ende des Ersten Weltkrieges, die Grundherrschaften wurden aber abgeschafft.
- 26. Juni 1849: Die Neuorganisation der staatlichen Behörden wird verfügt. Voerst 12 Bezirkshauptmannschaften, darunter Vöcklabruck, werden eingerichtet. Die Landgerichte werden in Bezirksgerichte umgewandelt.
- 1849: Das erste provisorische Gemeindegesetz wird erlassen, an dessen Spitze die bedeutenden Worte standen: Die Grundfeste des freien Staates ist die freie Gemeinde.
- 1850 wird die Gendarmerie in St. Georgen errichtet. Drei Fußgendarmen werden hieher verlegt und im Hause Nr. 151 einquartiert. 1861 wird der Posten nach Frankenmarkt verlegt, 1873 aber wieder in das Haus Nr. 161 in St. Georgen zurückverlegt.
- 8. März 1850: Mit Erlass der Bezirkshauptmannschaft Vöcklabruck wurden aus den schon bestehenden Katastralgemeinden die Ortsgemeinden festgelegt. Die großzügig angelegten Gemeinden fanden keine Zustimmung und so musste schon am 31. Juli 1851 ein neuer Erlass mit mehr Gemeinden erstellt werden.
- 1853: Infolge der Aufhebung der Untertans- und Zehentleistung waren an die Herrschaften von den ehemaligen Untertanen Ablösungsbeträge zu leisten, welche von einigen Besitzern die Höhe von über. 200 fl. erreichten, und daher von vielen Besitzern schwer aufzubringen waren, sodass es zu Exekutionen kam.
- Von 1854 bis 1856 wird um den Preis von 13.495 fl die Knabenvolksschule (jetzt Haus der Kultur) in St. Georgen vierklassig erbaut und am 9. August 1856 vom Linzer Bischof Franz Josef Rudigier gesegnet. Vorher waren die Klassenzimmer im Hause Nr. 1, dem heutigen Pfarrmuseum, untergebracht.
- 8. Juni 1857: Ein Feuer vernichtet 14 Häuser im Ortszentrum Nußdorf am Attersee.
- 1857-1860: Die Elisabeth-Westbahn von Linz nach Salzburg wird gebaut. Ab 1860 war die Strecke Wien-Salzburg durchgehend befahrbar.
- 7. Juli 1860: Der Musiker Gustav Mahler wird geboren. Er war viele Sommer in Steinbach am Attersee, errichtete sich dort ein Komponierhäuschen und schuf dort seine Dritte Symphonie.
- 14. Juli 1862: Gustav Klimt wird in Wien geboren. Von 1900 bis 1916 verbringt er die Sommer am Attersee.
- 19. Dezember 1863: Aus unbekannter Ursache brennen in Steindorf die Häuser Nr. 1, 2, 3, 5, 9, 12, 13, 14 und 38 vollständig nieder.
- 19. Juni 1867: Kaiser Maximilian von Mexiko, ein Bruder Kaiser Franz Joseph I., wird in Querétaro erschossen. Der spätere Besitzer der Insel Litzlberg, Baron Eduard Springer, war der ständige Begleiter des Kaisers Maximilian in Mexiko.
- 28. August 1869: Das erste Dampfschiff für den Attersee langt in Kammer ein, welches durch Schießen und Läuten feierlich empfangen wird. Es ist ein kleiner Schraubendampfer, der auf „Ida“ getauft wird. Die Attersee-Schifffahrt nimmt ihren Betrieb auf.
- 1870: August Horvath ließ die Brauerei (Kammer Nr. 18) in das Hôtel Kammer umbauen. Das Hotel Kammer wird eröffnet.
- 1. September 1870: Der Archäologe Ladislaus Gundacker Graf Wurmbrand entdeckt in der Nähe des Stallinger-Anwesens (Atterseestr. 27), beim Ausfluss des Sees in Seewalchen, erstmals in Österreich Pfahlbaureste.
- 1871: Die Villa Ransonnet wird in Nußdorf am Attersee erbaut.
- 8. November 1871: Der Dichter Franz Karl Ginzkey wird geboren. Er lebt viele Jahre in der Villa Gerhardus in Seewalchen am Attersee.
- 3. März 1872: In Schörfling wird ein Gendarmerieposten, der auch für Seewalchen zuständig ist, errichtet.
- 1872: Franz Mayr von Melnhof erwirbt die ehemaligen Herrschaften Kogl und Unterach.
- Am 2. Oktober 1872 wird die Freiwillige Feuerwehr St. Georgen im Attergau gegründet. Erster Kommandant wird Franz Thesinger, Gastwirt und Lederermeister.
- 15. April 1874: Die Erbauung einer Familiengruft für die Familie Horváth-Kammer wird in Seewalchen bewilligt und im gleichen Jahr erbaut. Die Mutter des Besitzers von Schloss Kammer Frau von Horváth ist am 6. Juli 1874 an Blattern verstorben. Sie wird in der Gruft in Seewalchen bestattet. Nachdem diese Gruft in Form einer Kapelle von der Familie Horváth nicht weiter in Anspruch genommen wurde, wird dieselbe vom Veteranenverein 1917 als Kriegerdenkmal für die Gefallenen im Ersten Weltkrieg ausgestattet. Das Kriegerdenkmal wurde am 6. November 2000 abgerissen.
- 1. Februar 1875: Der Attersee wird als öffentliches Gut eingestuft.

- 1875: Das Hotel Attersee in Attersee wird von Brauereibesitzer Anton Hager erbaut.
- 1876: Der Attersee friert vom 12. auf den 13. Februar bei 16 Grad R. (=Reaumur) zu.
- März 1876: In Attersee wird die Straße nach Seewalchen durch eine Hangrutschung aufgrund eines Hochwassers verlegt.
- 1879: Erster österreichischer Fischertag in Kammer am Attersee.

Die Villen Schmidt, Paulick und Christ sind zu sehen, das Eschenhaus steht noch nicht.
- 1877: Friedrich Paulick (1824-1904), k.u.k. Hoftischler, erbaut sich in Seewalchen eine Villa, die er zu einer Sehenswürdigkeit ausgestaltet. Die Pläne stammen von den Wiener Architekten Professor Rudolf Feldschareck und Professor Karl König. In der Villa baut Paulick Teile des Kaiser-Pavillons der Wiener Weltausstellung 1873, den er hergestellt hatte, als Salon ein.
- 2. November 1877: Die Statuten der neu gegründeten Freiwilligen Feuerwehr Seewalchen werden genehmigt.
- 1879/1880: Der Attersee ist für 30 Tage zugefroren.
Armenpflege
Bis zum Jahre 1880 war der Wirkungskreis der Armenpflege nicht die jeweilige Ortsgemeinde, sondern die Pfarrgemeinde. Die gebräuchlichste Art der Armenversorgung für vollständig Erwerbsunfähige war die Armeneinlage in Natura - Verpflegung von Haus zu Haus. In der Gemeinde Seewalchen wurde die z. B. Naturaleinlage im Jahre 1896 aufgelassen.
- 1881: Die Trassierung wegen Erbauung der Vöcklabruck-Kammer-Bahn erfolgt, wobei wegen verweigerter Grundabtretung einiger Besitzer deren Enteignung erfolgt.
- 1882: Einem Großbrand fielen 8 Häuser in St. Georgen zum Opfer.
- 1882: Wegen einer Blatternepidemie wird die Schule in Seewalchen durch 18 Wochen geschlossen.
- 30. April 1882: Der Kammerer Hansl, die Zugverbindung von Vöcklabruck nach Kammer, wird mit einem Jubiläumszug von Wien nach Kammer in Betrieb genommen.
- Am 22. November 1882 wird das erste Telegraphenamt in Seewalchen eröffnet.
- 1882: Die Firma Stern u. Hafferl wird in Wien gegründet.
- 1883: Das Stift Michaelbeuern verkauft den Amthof Seewalchen an Franz Seyerl. Mit dem Ende der Grundherrschaft hat er seine Bedeutung für das Stift verloren.
- 1886: Der Union-Yacht-Club Attersee wird gegründet.
- 1886: Steinbach am Attersee löst sich als eigene Gemeinde von der Gemeinde Weyregg am Attersee.
- 16. November 1886: Die Arbeitsordnung der Glasfabrik Freudenthal wird erlassen.
- 1888: Zum 40-jährigen Regierungsjubiläum des Kaisers Franz Joseph I. wird die Kleinkinder-Bewahranstalt gegründet, die Armen Schulschwestern nach St. Georgen berufen und das Gasthaus Nr. 143 dafür angekauft und umgebaut. Von 1871 bis 1875 hatten bereits Tertiarschwestern eine Kleinkinder-Bewahranstalt eingerichtet. Sie konnte sich aber nicht halten, weil sie zu wenig Unterstützung fand.
- 14. Jänner 1889: Nachts um 10 Uhr brennt das Brauhaus in Litzlberg ab. Der Brand im Brauhaus entsteht durch Selbstzündung des Malzes auf der Darre. Sud- und Wohngebäude fallen dem Feuer zum Opfer. Der Sohn der Herrschaft Kammer, Husarenleutnant Anton Baron Horváth, stürzt bei einem scharfen Ritt zur Brandstatt und zieht sich eine Verletzung zu, der er aber keine Beachtung schenkt. Er hilft eifrig bei den Bergungsarbeiten mit. Wenige Tage später erliegt er einer Blutvergiftung.
- 1. bis 6. September 1890: Der Attersee tritt infolge Hochwasser an vielen Stellen aus den Ufern.

- 1884: Freiin Theodora von Mayr-Melnhof erhält anlässlich ihrer Hochzeit mit Graf Adalbert Kottulinsky das Schloss Kogl.
- 29. November 1890: Pfarrer Franz Xaver Blasl, der Komponist des Attergauliedes, wird in Losenstein geboren.
- 1890: Aus finanziellen Gründen verkauft die Familie Horvath-Khevenhüller ihre Waldungen an das Stift Schlägl.
- 1890-1891: Fräulein Rosa Stelzhamer, eine Tochter des bekannten Dichters, wirkt an der Volksschule St. Georgen als Lehrerin.
- 17. Jänner 1891: Der Attersee friert infolge der grimmigen Kälte zu und bleibt durch 70 Tage als Eisfläche, so dass mit beladenen Fuhrwerken am See gefahren werden kann.

- 16. September 1891: Die Ferrary-Kapelle wird in der Burgau eingeweiht.
- 1892: Die Kaisermanöver werden in Seewalchen und Umgebung abgehalten.
- 1892/93: Am Amthof Seewalchen wird durch Herrn Seyrl ein 2. Stockwerk aufgeführt und das Haus erhält hiedurch einen schlossartigen Stil.
- 8. September 1892: Der Tourismusverband Attersee wird gegründet.
- Am 25. Oktober 1892 wird die Privatmädchenvolksschule mit 139 Schülerinnen im Hause Nr. 143 in St. Georgen eröffnet. An der Knabenvolksschule blieben damals noch 295 Schüler, darunter auch die evangelischen Mädchen bis 1938. Im Jahre 1913 wurde dann die Mädchenvolksschule um einen Zubau erweitert. Frau Gräfin Theodora Kottulinsky spendete dazu 10.000 Kronen, die Bevölkerung St. Georgens trug durch Geldspenden und Robot ebenfalls viel zum Bau bei.
- Von 1893 bis 1896 verbringt Gustav Mahler die Sommer in Steinbach am Attersee und komponiert in seinem Komponierhäuschen seine Dritte Symphonie. 1894 wird Komponierhäuschen errichtet.
- 1893: Die Kronenwährung wird eingeführt: Für einen Gulden bekam man 2 Kronen.
- 1893/94: Der Winter ist sehr streng, 10 bis 20 Grad R.
Von Mitte Jänner anhaltende Kälte, so dass der See Mitte Februar zufriert und erst Anfang April eisfrei wird. Es gibt massenhaft Schnee und Schneestürme.
- Im Jahre 1895 werden um St. Georgen große Manöver abgehalten. Aus diesem Anlasse werden am 12. August 1895 größere Truppenverbände einquartiert (60 Offiziere, 1000 Mann und 24 Pferde des Infanterie-Regiments Nr. 28, 5 Offiziere, 135 Mann und 140 Pferde des 5. Dragoner-Regiments, 5 Offiziere, 80 Mann und 45 Pferde der 1. Batterie o. a. Regiments).
- 2. Juni 1895: Der Gesellschaftsverein Gmoa Rumpelhausen wird in St. Georgen gegründet. 2015 löste sich der Verein auf.
- Am 25. November 1895 wird der ,Vorschußkassenverein' in St. Georgen nach dem Statut von Raiffeisen gegründet. Erster Obmann ist Schlossermeister Heinrich Pichler aus St. Georgen Nr. 152.
- 1895: Vermurung aus dem Weyregger Rohrleitengraben. Im Jahr 1895 wird mit dem Landesgesetzblatt Nr. 27 die Verbauung des Rohrleitengrabens beschlossen und in der Folge diese unter Federführung durch die Wildbach- und Lawinenverbauung ausgeführt. Bis zum Frühjahr 1897 wird am Rohrleitengraben ein umfangreiches Entwässerungssystem - bestehend aus etwa 970 lfm offenen Erdgräben, etwa 3.500 lfm Sickerschlitzen unterschiedlicher Bauart und einer etwa 600 m langen und mit Stützrippen versehenen Steinschale - errichtet.
- 1895: Herr Eduard Springer aus Wien kauft die Insel Litzlberg von Anton Hofmann und baut auf derselben ein kleines Schlösschen.
Schloss Litzlberg
Im Jahre 1895 kaufte Herr Eduard Springer aus Wien die nächst dem Mayrgute in Litzlberg gelegene Insel von Anton Hofmann und baute auf derselben ein kleines Schlösschen. In den Folgejahren vergrößerte derselbe die Insel durch eine mit Piloten gesicherte Steinumfriedung. Die Insel war bis zum Jahr 1780 (nach Gilbert bis 1800), in welchem die Gebäude abgetragen wurden, eine Feste mit den dazugehörigen Gebäuden des Mayrhofbauerngutes. Auch diese Gebäude wurden im Lauf der Zeit umgebaut und verkleinert. Schon im Jahre 1315 schienen als Besitzer der Herrschaft Litzlberg die „Winder zu Windern“ auf und noch im Jahre 1606 lebte ein Wolfgang Winder von Schliemating dortselbst. Nach einer Grabsteininschrift ist „Frau Anna Katharina Riedlin, Pflegerin zu Litzlberg, anno 1720 den 17 Marty umb ¾ auf 10 h Nacht in Gott seelisch entschlafen ihres Alters im 74-igsten Jahre“. Nach den noch ersichtlichen Piloten führte auch in früherer Zeit vom Mayrhof zur Insel eine Brücke.
Anmerkungen: Angeblich wurde das Abbruchmaterial zum Wiederaufbau des abgebrannten Ortes Schörfling verwendet (Brände in Schörfling 1787 und 1828). Nach Erzählungen der Maria Schreiner, geb. Paulick (1865-1937), war die Insel in den Jahren 1880-1890 ein beliebtes Ausflugsziel für Ruderbootpartien. Es wurden dort sogenannte Picknicks veranstaltet, wobei Bier aus dem gegenüberliegenden Brauhause gebracht wurde. Die Insel war damals unbesiedelt, die Brücke wurde erst in späterer Zeit (1917) zum Festland gebaut.

- 1. August 1896: Inbetriebsetzung der von den Brüdern Theodor und Emil Hamburger erbauten Holzstoff- und Pappenfabrik durch Ankauf der Mühle und Säge des Anton Stallinger samt zugehörigen Gründen, somit an gleicher Stelle, an welcher die Papiermühle des Herrn Anton Peyr in der Au in Betrieb war.
- 1897: Infolge lang anhaltender Regengüsse im Sommer kommt es zu größeren Überschwemmungen in fast allen Ländern. Der Attersee ist aus den Ufern getreten. Die Promenade in Seewalchen ist überschwemmt und kann mit Booten befahren werden. Der Weizen kann erst im August eingebracht werden und wächst vor dem Schnitt auf dem Feld aus.
- 1897: Der Weyregger Rohrleitengraben wird zum Schutz vor Hangrutschungen errichtet.
- Am 3. März 1899 brennt das Pernöglhaus in Erlath Nr. 14 ab. Vier Menschen, der Besitzer Matthäus Sagerer, seine zwei Kinder Theresia und Johann, 12 und 11 Jahre alt, sowie Johann Ablinger, 57 Jahre alt, kommen in den Flammen um.
- Am 12. und 13. September 1899 standen viele Häuser im unteren Markt St. Georgen wegen einer neuerlichen Überschwemmung im Wasser.
- 1899: Das Jahr 1899 ist so wie das Jahr 1897 ein nasses Jahr und bringt große Überschwemmungen. Vom 5. bis 15. September prasseln schwere Regengüsse herab. Der Attersee tritt aus den Ufern. Zwischen Litzlberger Keller und Scheibenhof (Moos 2) kann man auf der Straße mit Ruderbooten bequem fahren. Auch auf der Promenade kann man mit Booten fahren. Die Ager wird zu einem reißenden Strom. Die Holzjochbrücke über die Ager wird weggerissen und eine „Überfuhr“ mit einem „Trauner“ eingerichtet, wofür man einige Kreuzer zahlen muss. Die Brücke wird als 3-jochige Holzbrücke wieder errichtet und erst 1914 als Betonbrücke erbaut.
Chronik der Region Attersee-Attergau |
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Vor Christi Geburt | 0-999 | 1000-1499 | 1500-1847 | 1848-1899 | 1900-1999 | 2000-2025 |
Zeitraum ab dem Jahr 1900
Die Jahre 1900-1937
- 1900-1907: Gustav Klimt verbringt die Sommer dieser Jahre im Braugasthof Litzlberg am Attersee.
- 1900 wird eine Uferregulierung an der Dürren Ager in St. Georgen begonnen.
- 15 Mai 1901: Das Stiegler-Haus, Seewalchen 46 (heute Tostmann, Hauptstraße 1), samt Gründe wird um den Preis von 16.350 Kronen der Gemeinde Seewalchen zugeschlagen.
- 20. August 1901: Die Freiwillige Feuerwehr Kemating wird gegründet.
- 4. August 1902: Kaiser Franz Joseph I. besucht mit König Carol von Rumänien den südlichen Attersee und macht eine Dampferrundfahrt. April
- 1903: Der Tourismusverband Attergau wird als Verschönerungsverein gegründet.
- 19. März 1904: Friedrich Paulik stirbt in Wien.
- 29. März 1905: Die Attergauer Liedertafel wird in St. Georgen im Attergau gegründet.
- 1905: Das Hotel Burgau wird eröffnet.
- 13. April 1906: Großer Waldbrand in Weißenbach am Attersee.
- 1. April 1907: St. Georgen wird an das Telephonnetz angeschlossen.
- 1907: Die Straßenbahn Unterach-See wird eröffnet. Sie verbindet den Attersee mit dem Mondsee und ist bis 1949 in Betrieb.
- Februar 1908: In der Volksschule St. Georgen erstrahlt das erste Mal das elektrische Licht.
- 1908-1912: Gustav Klimt verbringt die Sommer dieser Jahre in der Villa Oleander in Kammer am Attersee.
- 1908: Allerorts wird das 60-jährige Regierungsjubiläum von Kaiser Franz Joseph I. gefeiert. In den meisten Gemeinden werden Jubiläumsbäume oder andere Denkmale gesetzt.
- 1909: Dr. Anton Gassauer, Wiener Hof- und Gerichtsadvokat (bzw. dessen Gattin Sophie) erwirbt das Schloss Kammer mit den dazugehörigen Liegenschaften, nachdem 1903 die Familie Horvath-Khevenhüller entgültig Konkurs anmelden musste.
- 12. September 1909: Zugentgleisung in Kammer: Die Lokomotive, 3 Waggons und der letzte Personenwaggon stürzen um. Von 19 Fahrgästen werden 2 schwer und 8 leicht verletzt.
- 12. Juni 1910: In Seewalchen erfolgt die feierliche Eröffnung der neuen Kaiser-Jubiläums-Wasserleitung der Wassergenossenschaft unter Beteiligung sämtlicher Korporationen und Vereine. Festzug, Ansprachen, Musik und Weihe der Anlage stehen am Programm. Ein Hoch auf den Kaiser bildet den Schluss des Festes, worauf die Musikkapelle die Volkshymne intoniert.

- 14. August 1910: Die Pfahlbaudorf-Rekonstruktion in Kammerl, Gemeinde Schörfling, wird eröffnet. 1922 wird sie abgefackelt.

- 1911: Das Schloss Kogl wird im Auftrag der Besitzerin Theodora von Kottulinsky umfangreich umgebaut. Der Mitteltrakt wird um ein Stockwerk erhöht. Daneben werden zwei dreistöckige Türme geschaffen.
- 1911: Das Hotel Seegasthof Oberndorfer wird erbaut.
- 1911: Die Ahberg-Kapelle wird auf alten Fundamenten einer romanischen Kirche errichtet und geweiht.
- 23. August 1911: Ein schweres Gewitter mit Sturm entwurzelt viele Bäume. Die Marktlinde wird gespalten. Ganze Wälder werden niedergelegt.
- 1912: Die Brauerei Hager in Attersee wird geschlossen und danach als Bierdepot der Brauerei Zipf geführt.

- 14. Jänner 1913: Die Lokalbahn Vöcklamarkt-Attersee wird eröffnet. Der Reichstagsabgeordnete Heinrich Pichler, Maurermeister Johann Lukas, beide aus St. Georgen im Attergau, und der Gemeindearzt Dr. Anton Scheiber von Vöcklamarkt hatten sich um das Zustandekommen des Bahnbaus sehr bemüht.
- 27. Oktober 1913: Die elektrische Straßenbeleuchtung in St. Georgen im Attergau wird in Betrieb genommen.
- 1913: Das erste Automobil in St. Georgen wurde 1913 von Theodora Kottulinsky angekauft.
- 1913: Atergovius veröffentlicht das Buch "Die Pfarrkirche St. Georgen im Atergau - Blätter zur Geschichte des Atergaus".
- 13. Mai 1913: Stern & Hafferl gründet die Elektroschifffahrt auf dem Attersee. Die Dampfschifffahrt bleibt weiterhin in Betrieb. Das erste Elektroboot wird Baron Handel genannt, später nur Handel (1918), dann Heimatgau (1938) und schließlich Burgau (1945).
- 1914-1916: Gustav Klimt verbringt die Sommer im Forsthaus in Weißenbach.
- 28. Juli 1914: Der Erste Weltkrieg bricht aus. Die gesamte Bevölkerung muss im Krieg schwere Lasten auf sich nehmen und große Opfer bringen. Frau Gräfin Theodora Kottulinsky richtet auf Kogl eine Pflegestätte für verwundete Soldaten ein.
Allgemeine Mobilisierung
Am 30. Juli 1914 um 17.00 Uhr langt ein Telegramm wegen „Allgemeiner Mobilisierung“ ein. Über allerhöchsten Befehl Seiner Kaiserlich Königlichen Majestät wird die Alarmierung und „Allgemeine Mobilisierung“ angeordnet. Die ersten Mobilisierungstage sind mit der Einrückung der einberufenen Mannschaft ausgefüllt, welche durchwegs mit Begeisterung und Hoffnung auf baldige Beendigung des Krieges einrücken, wobei die Hoffnung durch die 4-jährige Dauer des Krieges zur Schande wird. Am 15. August 1914 kommt der Auftrag wegen des Beistellens von landesüblichen Wirtschaftswägen mit je zweispännigem Pferdezug und Fuhrmann. Am 15. Novwmber 1914 erfolgt der Auftrag wegen Beistellen von Sommerwohnungen für evakuierte Flüchtlinge aus Galizien.
- 1915: Der Maler Franz Xaver von Pausinger, stirbt in Salzburg.
- 23. März 1915: Erich Wilhelm Ricek, der bekannte Botaniker des Attergaus, wird geboren.
- 22. August 1915: An der Kreuzung Bahnhofstraße-Marktstraße in St. Georgen wird der vom akad. Maler Prof. August Stephan aus Wien geschaffene Wehrschild aufgestellt. Er ist ein Denkmal der Opferwilligkeit der Bevölkerung. Viele Menschen kaufen einen Nagel um den Preis von 1 bis 50 Kronen und schlagen ihn in den Schild. Mit dem Geld werden Verwundete, Kriegerswitwen und andere Opfer der schlimmen Zeit unterstützt. Nach dem Kriege werden viele Nägel auf dem Wehrschild entwendet; der Schild lag zuletzt vergessen bis 1927 auf einem Dachboden. Eine Replik steht jetzt vor dem Pfarrhof. Das Original ist im Pfarrmuseum St. Georgen.
- 21. Novemer1916: Seine Majestät Kaiser Franz Joseph I. stirbt.
- 6. Februar 1918: Gustav Klimt stirbt in Wien.
- November 1918: Der Erste Weltkrieg geht zu Ende. Auf seinen unglücklichen Ausgang folgt für einen großen Teil der Bevölkerung eine Zeit der bittersten Not. Mangel an Lebensmitteln und Kleidung herrscht, die Krone sinkt auf ein Zehntausendstel ihres Wertes.
- 30. Juni 1919: In Seewalchen findet eine Arbeiterdemonstration statt, wobei die Gasthäuser Anton Stallinger und Franz Rosenauer das Ziel sind. Es werden Fenster demoliert und sonstiger Sachschaden angerichtet. Ursache ist die Lebensmittelknappheit. In dieser Zeit wird auch in viele Villen eingebrochen.
Das Ende des Krieges
Eine ernste Beunruhigung entsteht infolge Plünderungen bei Durchmärschen bei der Rückkehr der Truppen vom italienischen Kriegsschauplatz. Mit Hilfe des deutschen Militärs in Salzburg kann der Abtransport der Soldaten mittels Eisenbahn bewältigt werden. Durch Zusammenwirken aller Verantwortlichen hinsichtlich der Verpflegung und der Aufbringung der hiezu erforderlichen Mittel können die anderwärts zum Ausdruck gekommenen Störungen trotz der allgemeinen notwendigen Einschränkung vermieden werden. Die Ruhe ist mit Ausnahme einer Demonstration, die sich jedoch nur gegen den Fremdenverkehr richtet, bewahrt, was um so höher zu bewerten war, als durch den Mangel an Lebensmitteln bzw. von Lebensmitteln mit minderwertiger Qualität - insbesondere durch Streckung der Mahlvorräte durch Beigabe von Sägespänen, Knochenmehl und Kartoffeln und dergleichen - mit dem Fehlen des notwendigen Fettes und anderer Bedarfsgegenstände die Menschen noch wie während des Krieges ihr Auskommen finden müssen.
Die Zeit nach dem Krieg ist gekennzeichnet durch einen unglaublichen Lebensmittel-, Heizmaterial- und Rohstoffmangel. In entlegenen Bauernhäuser und Villen wird eingebrochen. Vom 14. Oktober bis Ende Dezember 1919 erfolgen 13 Villeneinbrüche im Seegebiet. Die Wilderer versuchen die Hungersnot auf ihre Weise zu mildern. Wo man Nahrungsmittel vermutet, sucht man auch. Am 30. Juni 1919 findet in Seewalchen eine Arbeiterdemonstration statt, wobei die Gasthäuser Anton Stallinger und Franz Rosenauer das Ziel sind. Es werden Fenster demoliert und sonstiger Sachschaden angerichtet. Ursache ist die Lebensmittelknappheit. Hamsterer ziehen herum, um zu Lebensmitteln zu kommen. Die Sommerfrischler verlassen im Herbst 1918 nur ungern den Attergau, ist doch in den Städten die Situation noch schwieriger.
- 28. September 1919: Im Gasthaus Leimer, Pettighofen (gehörte damals zur Gemeinde Seewalchen), wird der „Arbeiter-Musikverein Pettighofen-Lenzing“ gegründet.
- 1. Mai 1920: Adolf Bocksleitner wird Nachfolger seines Schwiegervaters Markus Kroiß als Schulleiter der Volksschule Seewalchen. Der Lehrer Anton Schmoller wird an die hiesige Volksschule versetzt.
- 8. Mai 1920: In Seewalchen wird das Notgeld eingeführt. Aufgrund der Münzenknappheit wird das Notgeld auch in vielen anderen Gemeinden eingeführt.
Notgeld
In den Gemeinden kommt es zur Ausgabe von Notgeld. Es herrscht Mangel an Münzen. Die Krone sinkt auf ein Zehntausendstel ihres Wertes. Die Scheine bleiben aber nicht lange im Umlauf, die Inflation sorgt dafür, dass man so kleine Werte bald nicht mehr braucht. Das Notgeld verkommt zum Sammelobjekt.

- 1920: Die Waldbahn Thalham bei St. Georgen ist in den Jahren 1020 und 1921 in Betrieb.
- 1922: Das Pfahlbaudorf in Kammer wird für Filmaufnahmen niedergebrannt. Dieser Film („Sterbende Völker“) kam in die Sowjetunion und galt lange als verschollen. Im Jahr 2018 konnte eine Kopie in einem russischen Archiv gefunden werden und die ca. 20 Sek. lange Szene des Brandes dem Heimathaus Schörfling zur Verfügung gestellt werden.
- 1923: Das Unternehmen Stern & Hafferl übernimmt die Dampfschifffahrt auf dem Attersee.
- 1923: Das erste Attergaulied "I woaß a Platzerl.." wird von Franz Xaver Blasl komponiert.
- 1. März 1924: Die Attersee-Dampfschiffunternehmung Stern & Hafferl übernimmt auch die Schiffe vom Rudolf Randa, Kammer am Attersee.
- 1924: Theodora Kottulinsky beauftragt Prof. Dr. Schmid, Universität Graz, mit Grabungen auf dem Schlossberg in Attersee. Ergebnis: Eine Fliehburg wird angenommen.
- 1924: Dr. Schmmid untersucht auch die Römervilla in Weyregg. Mehrere Mosaiken und Räume werden entdeckt.
- 1. April 1924: In Österreich wird die Schilling-Währung eingeführt, die allgemeine Not erfährt eine fühlbare Besserung.
- 1925: Im Markt St. Georgen macht der Nachtwächter zum letzten Mal seine Rundgänge in der Dunkelheit.
- 1. August 1925: Die Autobuslinie von St. Georgen nach Mondsee wird eröffnet. Der Plan, Mondsee mit St. Georgen durch eine Schmalspurbahn zu verbinden, wird damit endgültig aufgegeben.
- 1925: Das Hotel Seegasthof Stadler in Stockwinkel, Gemeinde Unterach, wird als kleiner Gasthof eröffnet.
- 8. April 1926: Beim Großbrand im Steindorf werden, vermutlich durch Brandlegung, 21 Häuser ein Raub der Flammen.
- 1926: Der Archäologe W. Schmid untersucht am Buchberg den Ringwall.
- 9. März 1927: Im Gasthaus Leingartner in Vöcklabruck wird der Fremdenverkehrsverband für den Attersee und Mondsee gegründet. 19 Gemeinden tretten als Mitglieder bei.
- Am 17. Juli 1927 wird der Wehrschild auf dem Platz vor dem Ortlerhaus in St. Georgen neu aufgestellt. Er befindet sich noch heute dort.
- 16. Juli 1928 Über dem Attergau entlädt sich ein schweres Gewitter, das ca. 15 Minuten dauert. 40 dkg schwere Hagelkörner fallen. Fast die ganze Ernte wird vernichtet, an Fenstern und Dächern sind schwerste Schäden zu verzeichnen. Das große Glashaus der Gärtnerei Kogl, St. Georgen, gleicht einer Ruine.
- 9. Dezember 1928: Der Verkauf der Brauerei Litzlberg samt Grundbesitz an Frau Else Eichmann erfolgt.

Zugefrorener See
Am 21. Februar 1929 fror der See zur Gänze und blieb bis zum 21. März zu. Obwohl der Attersee in der sorglosesten Weise mit Fahrrädern und Motorrädern befahren wurde und mehrere Eiseinbrüche zu verzeichnen waren, ertrank niemand. Es war der kälteste Winter seit 154 Jahren. Laut österreichischer Wetterstatistik hatte es von Anfang Jänner bis Ende Februar nicht einen einzigen Tag Plusgrade. Am 27. März 1929 konnte das Dampfschiff wieder die erste Fahrt nach Unterach machen. (Die Schifffahrt war in dieser Zeit von besonderer Bedeutung, weil es sonst keine Verkehrsmittel wie Auto oder Autobus gab.) Siehe auch: Attersee (Eis)
- 1929: Im Spätwinter hat der Attersee eine geschlossene Eisdecke. Ein Motorradrennen wird vor Attersee am Attersee veranstaltet. Temperaturen bis -30 Grad werden gemessen.
- März 1929: Eine Grippe tritt derart stark in St. Georgen auf, dass in vielen Häusern fast niemand zur Betreuung des Viehs vorhanden ist.
- 2. Mai 1929: Das Luftschiff „Graf Zeppelin“ fliegt von Wien kommend längs des Attersees nach Salzburg. Die Länge des Luftschiffes beträgt 230 m.
- 4. Juli 1929: Gegen 18 Uhr abends kommt aus Süd-West ein orkanartiger Wirbelsturm und richtet großen Schaden an Dächern, in den Wäldern und Fluren an.
- Oktober 1929: Die Volksschule St. Georgen im Attergau kauft um 1000.- Schilling ein Radiogerät. Den ersten Radioapparat, noch mit Kopfhörern anstatt eines Lautsprechers, besitzt der Gastwirt Hans Prügger schon seit dem Jahr 1924.
- 1929: Direktor Adolf Bocksleitner ist der Verfasser des Buches „Seewalchen am Attersee“, ein Heimatbuch, das er dem Ehrenbürger Julius Wimmer widmete und dessen Gesamterlös für die Kirche in Seewalchen zur Anschaffung von Paramenten bestimmt war.
- 5. Jänner 1930: Der letzte Brautag der Brauerei Litzlberg, sie wird geschlossen.
- 24. Juli 1930: Zwischen 16:00 und 18:00 Uhr kommt plötzlich der Abfluss der Ager zum Stillstand, sodass das Wasser des Attersees bis 5 m vom Ufer entfernt zurücktritt und ein bei der Kammerbrücke fahrendes Trauner trockengelegt wird. Der gleiche Vorgang wurde auch vor Jahren von älteren Leuten beobachtet. (Wissenschaftlich wird dieser Vorgang „Seiches“ genannt.)
- 2. und 3. August 1930: Die Musikkapelle St. Georgen im Attergau feiert ihr 100-jähriges, die Attergauer Liedertafel ihr 25-jähriges Bestandsjubiläum. Der Obmann des Attergauer Musik- und Sängerfestes Ernst Sompek kann begrüßen: den Bundespräsidenten Wilhelm Miklas, den Landeshauptmann Dr. Josef Schlegel, den Bezirkshauptmann Prinz zu Lippe, die Nationalräte Markschläger und Zauner, die Landtagsabgeordneten Winter und Spießberger, die Vertreter des Landesverbandes der Blasmusiken und des Sängerbundes. 19 Musikkapellen und 21 Gesangsvereine nehmen an dem großen Fest teil.
- 1931: Richard Jakitsch, Bildhauer im Attergau, stirbt.
- 1931: In St. Georgen im Attergau kommt es zum sogenannten Diplomatenmord.
- 27. Mai 1933: Die deutsche Reichsregierung verhängt über Österreich die „Tausendmarksperre“. Deutsche Staatsbürger müssen vor einer Reise nach Österreich eine Gebühr von 1.000,-- Mark zahlen. Die „Tausendmarksperre“ ist eine große Schädigung des Fremdenverkehrs.
- 1934: Das architektonisch interessante Haus Gamerith wird in Buchberg (Ort) errichtet.
Bürgerkrieg
Infolge des beabsichtigten sozialdemokratischen Putschversuches wird am 12. Februar 1934 das Standrecht für Oberösterreich verfügt. In der Papierfabrik Lenzing kommt es zu Ausschreitungen. Der Republikanische Schutzbund reißt im Bahnhof Lenzing die Bahngleise auf und besetzt die Fabrik. Am 14. Februar 1934 wird die Besetzung der Fabrik durch Einsatz des Militärs und des Heimatschutzbundes aufgehoben und die Rädelsführer, insgesamt 13 Sozialisten, werden verhaftet. Attnang und Holzleithen sind von den Unruhen besonders heimgesucht. In Holzleithen werden am 12. Februar 6 Männer, davon 3 Sanitäter erschossen.
- 23. August 1934: Viktor Kaplan stirbt in Unterach.
- Von 1929 bis 1938 gibt es auch in St. Georgen viele Arbeitslose. Junge Menschen finden, wenn sie aus der Schule treten, keinen Lehrplatz, Familienväter keine Beschäftigung. Täglich klopfen viele Bettler an die Türen der Häuser.
- 15. Jänner 1936: Frau Theodora Kottulinsky, geborene Freiin von Mayr-Melnhof, stirbt im Alter von 78 Jahren. Die Verstorbene war eine große Wohltäterin der Kirchen des Attergaus, der Schulen und vieler Menschen. Während des Ersten Weltkrieges richtete sie im Schloss Kogl eine Pflegestätte für verwundete Krieger ein. Sie veranstaltete viele Jahre Kinderfeste. Alle Schüler wurden eingeladen und bewirtet. Für Schülerausspeisungen und zu Weihnachten spendete sie alljährlich namhafte Beträge. Die Abbrändler der Umgebung wurden durch Schenkungen von Bauholz unterstützt. Als Förderin der Wissenschaft ließ die Gräfin Ausgrabungen am Ahberg und in Attersee durchführen.
- 15. Mai 1936: In St. Georgen findet ein großes Bezirksmusiktreffen mit einer vaterländischen Kundgebung statt. Der Bundespräsident Wilhelm Miklas, der Landeshauptmann Dr. Heinrich Gleißner, 14 Musikkapellen und 5000 Menschen nehmen an dem Fest teil.
- 1936: Max Kastinger übernimmt den elterlichen Betrieb, der später zur Schuhfabrik Kastinger ausgebaut wird.
Chronik der Region Attersee-Attergau |
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Vor Christi Geburt | 0-999 | 1000-1499 | 1500-1847 | 1848-1899 | 1900-1999 | 2000-2025 |
Die Jahre 1938-1945
- 25. Jänner 1938: Ein Nordlicht von großer Stärke wird beobachtet.
- 13. März 1938: Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich. Die Gemeinden Berg und Eggenberg werden zusammengelegt und die Gemeinde Pabing mit Straß vereinigt. Viele einst blühende Vereine werden aufgelöst und sind nicht wieder erstanden (Kath. Volksverein, Kath. Frauenorganisation, Reichsbund). Die Privatmädchenvolksschule wird in eine öffentliche Volksschule für Mädchen umgewandelt, den geistlichen Schwestern das Unterrichten verboten.
13. März 1938
Der gewaltsame Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 bringt große Veränderungen mit sich. Seit dem Jahre 1809 waren keine fremden Soldaten mehr in der Region. Es kommt zu Zusammenlegungen von Gemeinden, Auflösung vieler Vereine, Private Schulen wurden öffentlich, neue Bürgermeister eingesetzt usw. usw. Nach einer ersten Euphorie verändert sich schnell die Meinung über das neue Regime.
- 31. Mai 1938: Gründung der Zellwolle Lenzing AG.

- 1938: Das RAD-Lager Thalham wird eingerichtet.
- 1. August 1938: Die standesamtliche Trauung wird als verpflichtend eingeführt und das Standesamt errichtet. Seit diesem Zeitpunkt muss von den Katholiken der Kirchenbeitrag geleistet werden.
- Anfangs November 1938: Auf der Trasse Eisenpalmsdorf — Innerlohen — Nußdorf wird mit den Bauarbeiten der Reichsautobahn begonnen. Infolge des Kriegsausbruches werden sie am 31. Dezember 1939 unterbrochen, am 1. April 1940 durch polnische Kriegsgefangene in kleinem Umfang wieder aufgenommen, am 1. Mai 1940 jedoch völlig eingestellt. Das Gelände verwilderte in den folgenden Jahren durch Unkraut und Sträucher. 1957 werden die Arbeiten wieder aufgenommen, die Trasse wegen Geländeschwierigkeiten aber nicht mehr über Nußdorf, sondern ab Lohen — Stöttham über Straß und Oberwang geführt.
Der Bau der Reichsautobahn
Mitte 1938 wurde mit den Planungsarbeiten für den Reichsautobahnbau im Bereich Seewalchen begonnen. Die ursprüngliche Planung sah vor, die Trasse über Neißing-Haining und weiter auf halber Höhe des Buchberges an der Seeseite nach Attersee zu führen. Die schwierigen geologischen Verhältnisse machten jedoch eine andere Streckenführung notwendig. Im November 1938 wurde mit dem Bau der Autobahn (Reichsautobahn München-Salzburg-Wien) begonnen. In Seewalchen, Ainwalchen, Nußdorf und weiteren Orten wurden zur Unterbringung der beim Autobahnbau beschäftigten Arbeiter Barackenlager (RAB-Lager) errichtet. Zum Transport wurden kleiner Material-Eisenbahnen eingerichtet. Die Arbeiten auf der Autobahnbaustelle wurden auch 1939 zügig fortgesetzt. Auch viele Ortsbewohner fanden als Arbeiter auf der Autobahnbaustelle Beschäftigung. Infolge Kriegsausbruch wurden im September die Erdarbeiten beim Autobahnbau unterbrochen und ab 1.4.1940 in kleinem Umfang mit polnischen Kriegsgefangenen weitergeführt. Am 1.5.1940 wurden die Arbeiten an der Reichsautobahn eingestellt. Einige Brückenbauwerke waren so gut wie fertig, die Erdarbeiten und Dammschüttungen wurden nur teilweise ausgeführt. In den folgenden Jahren verwilderte das Gelände.
Heimatverband und Staatsbürgerschaft
Mit Jahresbeginn 1939 wurde das Heimatrecht aufgehoben, an seine Stelle trat in der Folge die Staatsbürgerschaft. Bis dahin gehörte jede Person durch Abstammung oder Eheschließung zu einer Gemeinde. Dieses Recht konnte man aber durch langjährigen Aufenthalt in einer Gemeinde „ersitzen." Zuständig war der Gemeindeausschuss. Mit dem Heimatrecht hatte man Anspruch auf dauernden und ungestörten Aufenthalt und im Falle von Not war die Gemeinde für die Armenpflege zuständig. Durch die Errichtung von Standesämtern in der NS-Zeit fiel dieser Heimatverband, an seine Stelle trat der Staatsbürgerschaftsverband.
Umgemeindung
Mit Bescheid der oö. Landeshauptmannschaft Linz vom 27.2.1939 wurde die Gebietsabtretung von Seewalchen an die Gemeinde Agerzell (jetzt Lenzing), und zwar die Liegenschaften Pettighofen 1-13, 16, 18-21, 23-34 und 35 sowie Thal Nr. 5 genehmigt. Die Gebietsänderung trat am 1.5.1939 in Kraft. Ursprünglich hatte die neue Gemeinde weiterhin den Namen Oberachmann, am 1.1.1940 wurde der Name in „Agerzell“ geändert, ab 1.6.1948 erhielt die Gemeinde den Namen „Lenzing“. 1939 hatte diese Gemeinde 900 Einwohner, am 1.1.1940 bereits 2730 Einwohner. Kurzzeitig gab es auch den Plan, die Gemeinde Seewalchen in die Gemeinde Agerzell einzugemeinden. Diese Idee kam nie zur Durchführung.Auch Timelkam musste Gebiete an die Gemeinde Oberachmann abtreten. Die landwirtschaftlichen Teile der Gemeinde Oberachmann kamen zu Gemeinde Schörfling.
- 1. April 1939: Grenzänderungen an der Gemeinde Oberachmann, Teile der Gemeinden Timelkam und Seewalchen kommen zur neuen Industriegemeinde Oberachmann. Die Gemeinde Oberachmann wird am 1. Jänner 1940 in Agerzell umgenannt und am 1. Juni 1948 schließlich als Lenzing bezeichnet.
- 1. September 1939: Der Zweite Weltkrieg beginnt.
- Der Winter 1941/42 war sehr schneereich und brachte Temperaturen bis -28 C°. In Thalham bei St. Georgen wird um diese Zeit ein Lager des Reichsarbeitsdienstes errichtet. Die RAD-Männer bauen am Güterweg Kogl und verrichten Drainagearbeiten auf den Gründen hinter dem Koglberg.
- 1. Jänner 1941: Die Gemeinden Attersee und Abtsdorf werden zusammengelegt.
- 25. März 1942: Letzter Arbeitstag in der Glasfabrik Freudenthal. Nach einem Brand wird sie nicht mehr aufgebaut.
- 1943: Viele Gaststätten, Villen und andere Gebäude werden als Kinderlandverschickungslager eingerichtet. Es kommen Kinder aus deutschen und österreichischen Städten, um vor Bomben geschützt zu sein.
- 3. April 1943:Wegen Überhitzung eines Ofens brach in der Nacht im Hotel Burgau, wo ca. 100 Kinder aus deutschen Städten untergebracht waren, Feuer aus. Das Hotel brannte bis auf die Grundmauern nieder. Es konnten jedoch alle Kinder gerettet werden.
- 24. Februar 1944: Um 13 Uhr findet über dem Attergau ein Luftkampf zwischen deutschen Jägern und amerikanischen Bombern statt. Ein viermotoriges Bombenflugzeug wird abgeschossen. Zwei Piloten können sich durch Fallschirmabsprung retten. Sie werden dem Fliegerhorst Wels überstellt. Das Flugzeug stürzt brennend bei Breitenröth ab. Dabei finden die übrigen acht Mitglieder der Besatzung den Tod.
- 21. Juli 1944: Um 10.45 Uhr stürzt nach einem Luftkampf ein deutsches Jagdflugzeug bei Innerlohen in eine Sumpfwiese. Der Pilot kommt ums Leben. Die Maschine bohrt sich derart in den Boden, dass sie nicht geborgen werden kann.
- In den Kriegsjahren arbeiten gefangene Polen, Franzosen, Serben und Engländer bei Bauern oder bei öffentlichen Arbeiten. Ein Engländer renoviert mit bescheidenen Mitteln das Kronbergkirchlein.
- 4. November 1944: Die ersten Volksdeutschen Flüchtlinge aus Ungarn, Jugoslawien, Rumänien und anderen Ostgebieten treffen ein. Sie werden zuerst in den Schulen und in 2 sogenannten Erdhütten im Klauswald und bei Innerlohen, Straß im Attergau, untergebracht. Der Unterricht in den Schulen hört bis zum Herbst 1945 gänzlich auf. Die Flüchtlinge werden allmählich in Privathäusern untergebracht. Eine große Anzahl von ihnen wandert in den folgenden Jahren nach Übersee aus. Viele bleiben jedoch hier, erwerben die österreichische Staatsbürgerschaft und finden im Attergau eine neue Heimat.
- 1945: Dipl.-Ing. Emil Bertalanffy verlegte knapp vor Kriegsende wegen eines Bombenschadens seinen pharmazeutischen Betrieb, die Firma EBEWE, von Wien nach Unterach.
- 21. April 1945: Attnang wird bombardiert. 700 Tote, wobei nur 208 namentlich festgestellt werden konnten. 120 Wohnhäuser werden total zerstört, 276 Wohnhäuser beschädigt, 356 Wohnungen sind unbrauchbar.
- 3. Mai 1945: Auf dem Kirchturme von St. Georgen im Attergau wird die rot-weiß-rote Fahne gehisst. Sie muss jedoch wieder heruntergeholt werden, da der Markt noch von deutschen Truppen besetzt ist, die auf den Turm Schüsse abgeben.
- 5. Mai 1945: Um 5 Uhr nachmittags fahren von Königswiesen her zwei amerikanische Panzerspähwagen in St. Georgen ein und fordern zur Niederlegung der Waffen auf. Am nächsten Tag — einem Sonntag — rücken die US-Truppen ohne Kampf ein und besetzen den Markt. Der Zweite Weltkrieg ist zu Ende; ohne Zerstörungen, obwohl die Lage noch sehr bedrohlich ausgeschaut hatte, da deutsche Truppen und ungarische Pfeilkreuzler-Einheiten den Ort verteidigen wollten. Sie zogen sich jedoch kurz vor dem Einmarsch der Amerikaner teilweise in den Klaus- und Auwald zurück, wo sie sich auflösten; teils legten sie im Markt die Waffen nieder und ergaben sich den Siegern. Sie wurden auf einer Wiese in der Bahnhofstraße gesammelt und kurze Zeit interniert.
- 5. Mai 1945: In Aurach am Hongar werden zwei ehemalige einheimische Soldaten sinnlos erschossen.
Die Befreiung
Am 5. Mai 1945 wurde unsere Region durch die einrückenden Amerikaner vom NS-Regime befreit. Die Häuser mussten eine weiße Fahne hießen, ein Leintuch wurde an einer Stange befestigt und über den Dachfirst geschoben. Es kam leider immer noch zu kleinen Kämpfen und Toten. Zur Einquartierung der amerikanischen Soldaten müssen viele Bewohner ihre Wohnungen zur Verfügung stellen. Die Unterbringung dieser Bewohner in anderen Wohnungen ist sehr schwierig, weil die Sommerhäuser und die Baracken bereits mit Flüchtlingen aus Deutschland, aus dem östlichen Raume Österreichs, aus Ungarn, Jugoslawien, Polen und Tschechei besetzt sind.
- Sommer 1945: Im Sommer, also wenige Monate nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, als Österreich von den Allierten besetzt ist und die Einheit der wiedererrichteten Republik durch die Spannungen zwischen der Sowjetunion und den westlichen Mächten in Gefahr ist, kommt es in Weyregg am Attersee zu einer historisch wichtigen Begegnung. Dr. Heinrich Gleißner, der von den Nationalsozialisten verfolgt worden war und einen Teil der Kriegsjahre in den Konzentrationslagern Dachau und Buchenwald inhaftiert war, wurde im Oktober 1945 zum Landeshauptmann von Oberösterreich gewählt. Im Sommer 1945 hält sich Dr. Gleißner, der damals als OÖ Landesrat eine politische Funktion hat, in Weyregg am Attersee auf, und dort besucht ihn Ende August der spätere Bundeskanzler Dr. Leopold Figl. Bei dem langen Gespräch geht es darum, wie man sich den allierten Besatzungsmächten gegenüber verhalten soll, um die Einheit Österreichs zu erhalten und die richtigen Weichen für die Zukunft zu stellen. Die moderne Stahlplastik "Ungeteiltes Österreich" vor dem Gemeindamt, die der Weyregger Künstler Thomas Bracher 1995 geschaffen hat, erinnert an diese geschichtsträchtige Begegnung.
- Nach Kriegsende herrscht noch längere Zeit Mangel an Lebensmitteln, Kleidung und allen Bedarfsartikeln des täglichen Lebens. Die Lebensmittelkarten bleiben bis Ende 1952. Die zur Verfügung stehende Lebensmittelmenge wird nach Kalorien verteilt. 1945 erhält der Normalverbraucher 750 Kalorien täglich, 2000 Kalorien wären wenigstens nötig gewesen. Allmählich können die Zuteilungen erhöht werden. 1949 sind die Zeiten der ärgsten Not vorbei. Die bäuerliche Bevölkerung hatte freilich unter Nahrungsmittelmangel weniger zu leiden.
- 2. Juni 1945: Ehemalige nationalsozialistische Funktionäre werden von der amerikanischen Militärpolizei in das Anhaltelager Glasenbach bei Salzburg gebracht.
- 1945: Der Sozialhilfeverband Vöcklabruck übernimmt ein Villa in Steinbach und betreibt in der Folge ein Kinderheim in Seefeld, Gemeinde Steinbach am Attersee.
- Ende 1945: Die Schillingwährung wird wieder eingeführt. Für 10 Reichsmark bekommt man aber nur mehr einen Schilling, dieser wird 1947 nochmals im Verhältnis 3:1 abgewertet.
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Die Jahre 1946-1969
- 22. Mai 1947: Der Union-Sportklub Attergau wird in St. Georgen gegründet. Erster Obmann wird der Gemeindearzt Dr. Kurt Schweizer.
- 16. Juni 1947: Das ehemalige Reichsarbeitsdienstlager in Thalham bei St. Georgen, das nach 1945 als Flüchtlingslager dient, wird in eine Lungenheilstätte für Flüchtlinge umgewandelt.
- 1949: Das Ehepaar Tostmann beginnt mit der Herstellung von Trachten.
- 1949: Die Straßenbahn Unterach-See wird eingestellt.
- 25. Jänner 1949: Die Zellwolle Lenzing AG und die Lenzinger Zellulose- und Papierfabrik AG trennen sich.
- Die Zeit von 1950 bis 1960: Durch folgende gewaltige Veränderungen ist der Attergau gekennzeichnet: In der Landwirtschaft setzt eine starke Technisierung ein, immer mehr verdrängt der Traktor das Pferd. 1953 werden in St. Georgen 122 Pferde und 14 Traktoren gezählt, 1963 sind es nur mehr 41 Pferde, aber 118 Traktoren. Gleichzeitig nimmt die Zahl der Landarbeiter stark ab. Die umliegenden Industrien — die Zellwolle und die Papierfabrik in Lenzing, die Schuh- und die Kleiderfabriken, die verschiedenen Sägewerke ziehen immer mehr Menschen von der Landwirtschaft ab. Eine vorher nie geahnte Motorisierung setzt ein. Die guten Verdienstmöglichkeiten machen die Anschaffung eines Motorrades oder eines Automobiles für weite Kreise der Bevölkerung möglich. Während es 1950 nur ganz wenige Autos in St. Georgen gab, wird dieser einstige Luxusartikel Gegenstand des täglichen Gebrauchs. Damit ist die Eröffnung mehrerer Tankstellen verbunden. (1956 bei Schreckinger in Thern, 1957 in Straß und beim Gasthaus Kiener, beim Lagerhaus, 1963 bei Lisko in Thern).
- 20. Februar 1950: Gegen 21:30 Uhr wird ein starkes Nordlicht beobachtet. Sogar die Feuerwehren wurden alarmiert.
- 17. Juli 1950: Bei Planierungsarbeiten neben der Villa Stallinger, Seewalchen 60 (Eingang zur Promenade), wird in einer Tiefe von 25 cm ein römischer Schatz, mutmaßlich aus dem Jahre 200 n. Chr. gefunden. Die römische Münzen werden dem Heimathaus Vöcklabruck übergeben.
- 30. Juli 1950: Die Eröffnung der neuen Höhenstraße über den Kronberg durch Landeshauptmannstellvertreter Felix Kern findet statt.
- 16. Juli 1951: Mit Beschluß der Oö. Landesregierung wird St. Georgen im Attergau zum Fremdenverkehrsgebiet erklärt. Am 30. April 1952 wird eine Fremdenverkehrskommission gewählt. Erster Obmann wird Friseurmeister Franz Treidl. Nun nimmt der Fremdenverkehr einen großen Aufschwung. Immer größer wird die Zahl der Gäste, immer höher die Zahl der Nächtigungen. 1953 werden 4000, 1957 bereits 23.500 Übernachtungen gezählt; 1960 sind es 40.700 und 1963 bereits 59.559. Weitaus die meisten Gäste kommen aus der Deutschen Bundesrepublik.
Veränderungen in der Wirtschaft
Die Zeit ab 1950 war durch gewaltige Veränderungen gekennzeichnet. In der Landwirtschaft setzte eine starke Technisierung ein, immer mehr verdrängte der Traktor das Pferd. Gleichzeitig nahm die Zahl der Landarbeiter stark ab. Die Industriebetriebe Zellwolle und Papierfabrik Lenzing sowie die Schuhfabrik Kastinger zogen immer mehr Menschen von der Landwirtschaft ab. Eine vorher nie gekannte Motorisierung setzte ein. Die guten Verdienstmöglichkeiten machten die Anschaffung eines Motorrades oder eines Autos für weiteste Kreise der Bevölkerung möglich. Während es vor 1950 nur ganz wenige Autos in der Region gab, wurde dieser einstige Luxusartikel Gegenstand des täglichen Gebrauchs. Damit war auch die Eröffnung mehrerer Tankstellen verbunden. Die Bautätigkeit hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Auch viele Arbeiter konnten sich ein Einfamilienhaus errichten. Die Zahl der Sommergäste ist ebenfalls wesentlich angestiegen.
- 7. Februar 1952: Der Schriftsteller Rudolf Hans Bartsch, früher Besitzer der sogenannten Bartsch-Villa, Schulweg (heute Dr.-R.-Schuh-Str. 9), stirbt in Graz.
- 1952: In Litzlberg wird das erste Jugend-Rotkreuzheim, ein einfacher Holzbau, errichtet.
- 26. Mai 1953: In Weyregg wird beschlossen, einen Attersee-Fremdenverkehrsverband zu gründen.
- 1952: Einweihung der Gahberg-Kapelle und der Eröffnung der Landwirtschaftlichen Haushaltungsschule in Weyregg am Attersee.
- 1953: Der erste große gemauerte Pavillon für Lungenkranke in Thalham wird seiner Bestimmung übergeben.
- 10. Juli 1954: Ein Erdrutsch vom Buchberg blockiert die Atterseestraße.
- 13. Juli 1954: Die evangelische Pfarrgemeinde Lenzing-Kammer wird gegründet.
- 1954: Die Österreichische Nationalbank kauft das Hotel Post in Weißenbach.
- Am 17. Jänner 1954 kann die neue Hauptschule eröffnet werden. Die Bauzeit betrug 2 Jahre, die Kosten beliefen sich auf 3,7 Millionen Schilling.

- 23. Jänner 1955: Weil für eine Flüchtlingsfamilie keine Wohnung aufzutreiben ist, lässt der Pfarrer Felix Baumgartner in St. Georgen zum Protest die Glocken läuten und dann für zwei Tage verstummen. Dieses Vorgehen wird zu einer weltweiten Sensation. St. Georgen ist viele Tage Ziel von Reportern; Zeitungen und Illustrierte schreiben darüber viele Artikel und bringen Bilder des Ortes und der beteiligten Personen.
- 15. Mai 1955: Unterzeichnung des österreichischen Staatsvertrages in Wien. Österreich verpflichtet sich zur Neutralität.
- 29. Juni 1955: Die Elektrifizierung der Kammerer Bahn ist abgeschlossen.
- 26. Oktober 1955: Der letzte Besetzungssoldat verlässt Österreich. Dieser Tag wird später der österreichische Nationalfeiertag.
- 1956: Die Firma Kastinger bezieht das neue Fabriksgebäude in der Steindorfer Straße, Seewalchen.
- 1956: Volksaufstand in Ungarn. Viele ungarische Flüchtlinge erreichen auch den Attergau. Im ehemaligen Hotel Kammer wird sogar ein ungarisches Gymnasium eingerichtet.
- 10. Mai 1957: In Kraims bricht in den Häusern 5 (Danter) und 9 (Lacher) durch Brandlegung ein Brand aus. Ein Hilfsarbeiter aus St. Georgen, der in derselben Nacht noch 3 weitere Landwirtschaftsanwesen in Egning, Gemeinde Gampern, anzündet, wird entlarvt und zu 15 Jahren Kerker verurteilt.
- 21. Juli 1957: Landeshauptmann Dr. Heinrich Gleißner eröffnet im Rahmen einer Feier das neugebaute Strandbad in Seewalchen mit dem markanten Sprungturm.
- 17. Juni 1958: Raoul Aslan, der bekannte Burgschauspieler, stirbt in Litzlberg.
Autobahnbau
1958 wurde als erstes Teilstück der Autobahn die Strecke Salzburg-Mondsee dem Verkehr übergeben. Im August 1960 wurden in unserer Regin die Arbeiten an der Autobahn wieder aufgenommen. Es kam zu Ablösen von Häusern und damit zu Umsiedlungen. Am 15.6.1963 wurde Richtung Regau eine Richtungsfahrbahn, am 31.7.1963 Richtung St. Georgen eine Richtungsfahrbahn für den Verkehr freigegeben. Am 24. Juli 1965 waren die Arbeiten abgeschlossen.
- 1959/60: Das neue Amtsgebäude der Gemeinde Straß im Attergau wird errichtet. Zur gleichen Zeit lassen die Brüder Michael und Christoph Oswald bei Stöttham eine Schuhfabrik erbauen. 500 Menschen finden darin einen Arbeitsplatz.
- 14. Juni 1959: In Weyregg verschüttet die Jägermaisrutschung die Atterseeuferstraße.
- 31. Oktober 1959: Die Gnadenkirche in der Rosenau, Seewalchen, wird eingeweiht.
- 23. Mai 1962: Fräulein Anna Vogl, die Dichterin des Attergauliedes, stirbt.
- Winter 1962/63: Der Winter zeichnet sich durch ungewöhnliche Härte aus. Von Mitte November bis Mitte März liegt tiefer Schnee, die Kälte ist groß und lang anhaltend, die tiefsten Temperaturen betragen —32 C°. Der Attersee ist im Februar und anfangs März zugefroren.
- 11. April 1963: Der Lyriker Franz Karl Ginzkey stirbt in Wien.
- 31. Juli 1963: Eine Fahrbahn der Autobahn von Seewalchen bis Traschwand wird dem Verkehr übergeben, und am 26. Oktober das Anschlußstück bis Mondsee, ebenfalls einbahnig, feierlich eröffnet. Damit ist die Autobahn durch ganz Oberösterreich befahrbar. Die zweite Fahrbahn von Regau bis Mondsee wurde am 5. Dezember 1964 für den Verkehr freigegeben.
- 1963: Das ehemalige Hotel Kammer wird abgerissen.
- 1964: St. Georgen im Attergau feiert eine Woche lang 500 Jahre Markterhebung. Ein großer Festzug am Sonntag beendet die Feiern.
- 23. Oktober 1964: Der Reinhaltungsverband Attersee wird gegründet. Von 1975 bis 1993 wird die Ringleitung zur Wasserentsorgung am Attersee fertiggestellt.
- 1964: Der Schilift am Kronberg wird in Betrieb genommen.
- 1. Jänner 1966: In Österreich werden die Postleitzahlen eingeführt.
- 7. Juli 1967: Die Autobahn Wien-Salzburg ist durchgehend zweispurig befahrbar.
- 20. August 1968: Warschauer Truppen besetzen Prag. Der sogenannte Prager Frühlung endet. Viele Tschechen kommen auch in den Attergau.
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Die Jahre 1970-1999
- 1970: Der Archäologe F. Felgenhauer gräbt auf dem Kirchenhügel in Atterseee und auch an der Ringwallanlage auf dem Buchberg.
- 1. Juli 1971: Erstmals tritt die Attersee-Motorbootsperre zwischen dem 1. Juli und dem 31. August in Kraft.
- 11. September 1971: Die Gedenkfeier zum 100. Geburtstag des Dichters Franz Karl Ginzkey wird mit einem feierlichen Requiem eingeleitet. Oberhalb des Litzlberger Kellers wird ein Denkmal in Form einer Granit-Stele errichtet.
- Dezember 1973: Infolge der Ölkrise ist zu wenig Heizöl vorhanden, es kommt zu Angstkäufen. Dasselbe gilt für Zucker, Reis, Teigwaren und Speiseöl. Benzinknappheit führt zur Einführung des „autofreien Tages“ (Pickerl). An den Autos ist eine Plakette anzubringen, an der ein Wochentag bezeichnet war. An diesem Tag durfte mit dem PKW nicht gefahren werden. Nach einigen Monaten wurde die Aktion wieder beendet.

- Juni/Juli 1974: Die Insel Litzlberg wird versteigert. Da 24 Jahre nach dem Tod des Besitzers der Insel Litzlberg, dem Apothekenbesitzer Erwin Böhler, sich die 5 Erben nicht einigen konnten, wurde vom Bezirksgericht Vöcklabruck die „Feilbietung” angeordnet. Es meldeten sich zwar rund 30 Interessenten, aber kein Kaufinteressent, der schließlich das Schloss um 14 Mio. S.(10,3 Mio: Insel; 3,7 Mi. für den rund 2111 m² großen Brückenkopf) ersteigert hätte. Das Schätzgutachten lag bei 12 Mio. S, wegen eines bestehenden Wohnrechts wurde ein Abzug veranschlagt. Ende Juli kaufte der Industrielle Karl Leitl die Insel um 8,8 Mio. S.
- 15.-17. September 1974: Josef (Joe) Lachinger (21), Seewalchen, wird bei den Friseur-Weltmeisterschaften in Wien Weltmeister.
- 1974: Die Ringwallanlage auf dem Buchberg wird durch den Archäologen C. Eibner erforscht.
- Februar 1975: Im Zuge der Durchführung des Konzeptes zur Reinhaltung des Attersees wird mit dem Ausbau der 27 km langen Seeringleitung begonnen. Kosten: 450 Mio. S.
- 31. Mai 1975: Der Volksschuldirektor i.R. und Aquarellist Anton Schmoller verstirbt in Seewalchen im 80. Lebensjahr.
- 1975: Erste Untersuchung der römischen Unterwasseranlage in Weyregg am Attersee.
- November 1976: Der Herausgeber der Kronenzeitung Hans Dichand erklärt sich bereit, seinen jüngst erworbenen Seegrund und die Schweiger-Villa in Litzlberg, Seewalchen, ohne Gewinn an die oö. Landesregierung weiterzuverkaufen. Im März 1977 wird auf Wunsch der Öffentlichkeit vom Land Oberösterreich die Liegenschaft Schweiger-Villa um 28 Mio. S zur Errichtung eines öffentlichen Badeplatzes angekauft. Am 7.8.1978 stellt das Land Oberösterreich das 28.400 m² große Grundstück der Öffentlichkeit zur Verfügung. Am 11.8.1979 wird die Erholungsanlage Litzlberg durch LhStv. Possart eröffnet.
- 9. Mai 1977: Die oö. Landesregierung verleiht der Gemeinde Seewalchen das Marktrecht.
- 29. Mai 1977: Der Rennsportclub (RSC) Regau organisiert in Unterach am Attersee eine Motorboot-Weltmeisterschaft.
- 13. August 1978: Ein Ruderboot mit 8 Personen kentert zwischen Stockwinkl, Gemeinde Nußdorf, und Steinbach am Attersee. 5 Personen fanden dabei den Tod.
- 10. Februar 1979: Die ersten Vietman-Flüchtlinge treffen im Lager Thalham bei St. Georgen ein.
- 1979: Von der Fa. Stern & Hafferl wird für den Attersee ein neues Schiff, die „Stadt Vöcklabruck", angekauft.
- 1979: Dr. Gerhard Rupp gründet das Rehabilitationszentrum in Kogl bei St. Georgen.
- 1980: Der Astronomischer Arbeitskreis Salzkammergut wird gegründet.
- August 1983: Im Pfadfinderlager Eggenberg, Gemeinde Berg im Attergau, findet das 8. Internationale Pfadfindertreffen mit 3200 Buben und Mädchen statt.
- 26. März 1981: Konkurs der Sportschuhfabrik Kastinger & Co.KG. Rund 270 Arbeitsplätze gehen verloren.
- 1981: Der Attergauer Kultursommer wird vom Kulturkreis Attergau gegründet.
- 24. Jänner 1982: Der Industielle Karl Leitl, Besitzer der Insel Litzlberg, stirbt.
- 1. September 1983: Die röm.-kath. Pfarre Seewalchen, die seit dem Jahre 1135 zum Stift Michaelbeuern gehört, wird wegen Priestermangel und aus wirtschaftlichen Gründen der Diözese Linz übergeben.
- 1983: Die letzte Mühle an der oberen Ager, die Birmühle in Pettighofen 15a, Seewalchen, stellt ihren Betrieb ein. Die Birmühle wird schon im 14. Jahrhundert genannt.
- 1984: Die Gemeinde Lenzing wird Marktgemeinde.
- 27. Mai 1984: Das Flößerdenkmal in Kammer am Attersee wird errichtet.
- Juli 1984: Die Internationale Feuerwehrolympiade findet in Vöcklabruck statt.
- 29. Oktober 1984: Eine Massenkarambolage auf der Autobahn bei Straß im Attergau fordert 5 Tote und 25 Schwerverletzte.
- 26. April 1986: In Tschernobyl ereignete sich der bislang schwerste Unfall in der Geschichte der friedlichen Nutzung der Kernenergie. Die von dort ausgehende radioaktive Wolke erreichte in den letzten Apriltagen auch den Attergau. Die Verseuchung war bei uns deshalb ärger als anderswo, weil es an diesen Tagen ausgiebig regnete. Es wurde vom Verzehr von Wildbret, Pilzen usw. abgeraten.
- 4. August 1986: Willi Bauer steht mit Kollegen als erste Österreicher auf dem K2. Infolge Schlechtwettereinbruchs kommt es zu einer Bergtragödie, die den Tod von mehreren Bergsteigern zur Folge hat. Bauer kommt mit Erfrierungen an Händen und Füßen davon.
- Jänner 1987: Eine schreckliche Bluttat ereignet sich in der Nacht auf den 23.Jänner. Eine bereits seit 6 Jahren geschiedene Frau (E.N. 34) tötete ihre beiden Töchter (11 und 9) mit der Hacke, nachdem sie ihnen vorher Schlafmittel verabreichte. Sie unternahm nach dem Morden einen Selbstmordversuch mit Propangas, der aber scheiterte. Im April 1987 ertränkte sie sich in der Welser Justizanstalt.
- Februar 1987: Nicoletta Lenzenwöger wird Weltmeisterin im Riesentorlauf und holt Silber im Slalom bei den Gehörlosen-Weltmeisterschaften in Oslo.
- 2. März 1987: Ein Eisregen vernichtet viele Sträucher und Bäume.
- Juli 1988: Einen fulminanten Auftakt zum Kultursommer gibt es in der neuen Attergauhalle in St. Georgen. Der im Ort ansässige Dirigent Nikolaus Harnoncourt präsentiert mit dem Chambers Orchestra of Europe und dem Klaviervirtuosen Friedrich Gulda, ein Mozartprogramm.
- August 1988: Den Ausgleich muss die Schuhfabrik Oswald in Stöttham, Gemeinde Straß im Attergau, anmelden. 300 Beschäftigten verlieren den Arbeitsplatz.
- August 1988: Über 3600 Pfadfinder bevölkern gute 2 Wochen das Pfadfinderlager Eggenberg in Berg im Attergau, wobei auch viele Jugendliche aus dem Ausland wie Korea, Japan und den USA kamen. Es wird auch ein Sonderpostamt anlässlich des Pfadfinderlagers eingerichtet.
- 3. September 1988: Die Sternwarte am Gahberg wird nach 2-jähriger Bauzeit eröffnet.
- 10. September 1988: In der Villa Paulick kuratiert Alfred Weidinger eine Ausstellung über das Leben von Gustav Klimt am Attersee.
- 1989: Die Kaethe Zwach Galerie wird eröffnet.
- 1989: Die Mauer in Berlin fällt. Viele ehemalige DDR-Bürger, wie auch Bürger aus anderen Ostländern, nützen die neue Freiheit und besuchen in der Folge auch die Sehenswürdigkeiten des Salzkammergutes.
- September 1990: Die Leiche einer ermordeten Holländerin finden Gendarmen an einem Autobahnparkplatz im Bereich von Berg im Attergau. Sie lag unter einem halbvermoderten Grashaufen. Ihr ebenfalls ermordeter Mann wurde davor bei Regau in einen Wald geschleppt und mit Zweigen getarnt versteckt. Die Täter, 2 tschechische Männer (31 und 48 Jahre alt) waren in der CSFR verhaftet worden und gestanden diese Morde.
- Mai 1991: Schlagzeilen wie „Lebendig begraben" machen dieser Tage in den Medien die Runde, wegen eines schwerstbehinderten Mannes aus Berg im Attergau, den seine Eltern mehr oder minder 20 Jahre in einem Raum (fälschlicherweise wurde dazu Selchkammer gesagt) gefangen hielten. Die Ärzte im Wagner-Jauregg Spital untersuchten inzwischen den Mann und berichteten, dass er nicht schlecht gehalten wurde.
- 1991: Das Hotel Burgau wird an Robert Campeau verkauft.
Bezirksfernsehen
Im Frühjahr 1994 wurden über das Kabelnetz der Fa. Nöhmer Berichte der „Salzkammergut-Television“ aus Gmunden gezeigt. Ab 1. August 1994 brachte die Vöcklabrucker „Wochenspiegel-TV“-Redaktion einstündige Berichte über lokale Ereignisse aus dem Bezirk Vöcklabruck. Mangels gesetzlicher Grundlagen wurde mit 1. September die weitere Ausstrahlung von Filmen untersagt. Im September wurden Filmmontagen bzw. durch Standbilder unterbrochene Beiträge gesendet, die der Rechtslage entsprachen. Vom 1. Dezember bis zum Jahresende 1994 wurden die Sendungen wegen Meinungsverschiedenheiten zwischen der Firma Nöhmer und dem Wochenspiegel-TV eingestellt und erst mit Jahresbeginn 1995 wieder aufgenommen. Schließlich entstand aus diesen Initiativen das „BTV”, also das Bezirks-TV, unter der Geschäftsführung von Oskar Stadler. Im Lauf der Jahre entwickelte sich ein Format, wo im 2-Stunden-Rhythmus Berichte aus den Orten über Kultur, Feste, Sport und Wirtschaft gesendet wurden.
- 1994: Der Heimatverein Attergau wird in St. Georgen im Attergau gegründet.
- August 1994: Drei Welser überqueren in 12 Stunden schwimmend den Attersee der Länge nach von Seewalchen nach Unterach.
- Dezember 1994: Paul Hemetsberger (27), Forstarbeiter, aus Straß im Attergau, wird Motorsägen-Weltmeister. Gegen den Rest der Welt konnte er sich in Rumänien mit 2 anderen Bewerbern aus Österreich durchsetzen.
- 1995: Das Pfarrmuseum St. Georgen im Attergau wird eröffnet.
- 2. Juli 1995: Franzobel gewinnt den Bachmann-Preis in Kärnten.
- 24. September 1995: Am Attersee findet der erste „Autofreie Raderlebnistag rund um den Attersee“ statt. Zwischen 10.00 und 17.00 Uhr sind die Bundesstraßen um den Attersee für den KFZ-Verkehr gesperrt. Bei bestem Herbstwetter finden sich rund 50.000 Radler, unter ihnen Landeshauptmann Dr. Pühringer, ein.
- Sommer 1996: Die Atterseehalle in Attersee wird eröffnet.
- August 1996: Sensationelle Funde förderten die Archäologen des Bundesdenkmalamtes bei Routinegrabungen um die Ahberg-Kapelle zu Tage. Man fand Spuren, nach denen bereits im Hochmittelalter eine 16 m lange Kirche dort gestanden hat, diese Urkirche war aber auch schon 4 Mal umgebaut gewesen. Dann entdeckte man sogar Spuren von Besiedelungen zur Jungsteinzeit, also war der Platz rund um die Kirche vor vielen tausend Jahren eine Siedlung.
- 31. Dezember 1996: Die Austria-Faserwerke Lenzing der deutschen Mutterfirma Hoechst schließen in Lenzing.
- Mai 1998: Die Forstarbeiterweltmeisterschaft findet in St.Georgen statt. Österreich erlangte den Mannschaftssieg.

- 20. Juni 1999: Das Museum Aignerhaus in St. Georgen im Attergau wird eröffnet.
- 1999: Der mehrgemeindige Verband "Ferienregion Attersee" wird gegründet.
- 1999: Das Heimatbuch Weißenkirchen von Konsulent Herbert Saminger erscheint.
- 30. Mai 1999: Das neue Glasmuseum Weißenkirchen wird eröffnet.
- 11. August 1999: Zwischen 11:19 Uhr und 14:04 Uhr gibt es eine totale Sonnenfinsternis, wegen der auch viele Ausländer anreisten.
Sonnenfinsternis
Am 11.8.1999 zwischen 11:19 Uhr und 14:04 Uhr gibt es eine totale Sonnenfinsternis. Um 12:40 Uhr beginnt die „Totalität”. Auf der Erde wird es völlig dunkel. Ein letzter Lichtstrahl zaubert für wenige Sekunden einen sogenannten Diamantring um die schwarze Scheibe, die nun am Himmel steht. Der Mond hat die Sonne vollständig bedeckt. Sie ist mit einem silbrigen Strahlenkranz umgeben. Rote Gasausbrüche sind am Mondrand zu sehen. Der Himmel ist nun so hell wie in einer Vollmondnacht. Im dunklen Blau erscheinen einige Sterne. Der Horizont ist orange und gelb verfärbt - als gäbe es zugleich ein leichtes Morgen- und Abendrot. Nach 2 min 11 s ist alles vorbei. Der Schafberg erscheint in mildem rötlichen Licht, während das Höllengebirge noch im völligen Dunkel liegt. Der erste Sonnenstrahl schafft sich seinen Weg aus dem Schatten. Die Dunkelheit zieht weiter und alles ist wie am Morgen eines beginnenden Sommertages. Schon Wochen vorher wurde in den Zeitungen über das Ereignis berichtet. Sonnenschutzbrillen waren Mangelware und Weltuntergangspropheten hatten Hochsaison. Viele Touristen, Deutsche und Italiener, kamen in die Zone der Finsternis. Die größte Sorge war zuletzt eine sehr unfreundliche Wettervorhersage. Letztlich war die Verfinsterung an vielen Stellen gut zu sehen. Am Gahberg finden sich ebenfalls viele Besucher ein, der ORF hat dort eine Übertragungsstelle.
Chronik der Region Attersee-Attergau |
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Vor Christi Geburt | 0-999 | 1000-1499 | 1500-1847 | 1848-1899 | 1900-1999 | 2000-2025 |
Zeitraum ab dem Jahr 2000
Die Jahre 2000-2009
- 27. Jänner 2000: Der Musiker Friedrich Gulda stirbt und wird auf dem Friedhof in Steinbach am Attersee begraben.
- 4. Juli 2000: Ein enormes Hagelunwetter richtet erhebliche Schäden an Autos, Dächern und Kulturen an.
- 15. März 2001: Im Rathaussaal Seewalchen findet die konstituierende Sitzung der Vollversammlung des Regionalentwicklungsvereines Attersee-Attergau („REGATTA”) statt. Die 11 Gemeinden Seewalchen, Schörfling, Aurach, Weyregg, Steinbach, Nußdorf, Attersee, St. Georgen, Berg i. A., Straß und Weißenkirchen sind Mitglieder dieses Vereines. Zum Obmann wird Bgm. Mag. Johann Reiter gewählt.
- Sommer 2001: Es kommt zu Meinungsverschiedenheiten zwischen den Organisatoren des seit 1981 bestehenden „Attergauer Kultursommers” und dessen künstlerischen Leiter Prof. Wolfgang Schuster. Schließlich kommt es zur Gründung eines neuen Vereins mit dem Namen „Attersee Klassik”.
- 1. September 2001: Christian Schirlbauer aus Salzburg wird Nachfolger von Gerlinde Teubl als Geschäftsführer des Tourismusverbandes Attersee.

- 27. September 2001: Der REGATTA-Vorstand beschließt Mag. Leo Gander zum Geschäftsführer zu bestellen.
- Dezember 2001: Die erste Eisarschregatta für Optimisten wird in Nußdorf am Attersee gesegelt. Das eingenomme Geld wird karikativen Zwecken gewidmet.
- 2002: Bei einer kleinen archäologischen Untersuchung der Burg Kogl werden Keramikframente und ein Fensterflügel mit sechseckigen Butzenscheiben gefunden. Es wird angenommen, dass das Kellergeschoss noch großteils erhalten ist.
- Juni 2002: Das Haus der Kultur in St.Georgen wird nach seiner kompletten Fertigstellung eröffnet. Umrahmt von der Musikkapelle St. Georgen im Attergau und der Attergauer Liedertafel. Es gab einen Festakt mit Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer und Landesrat Josef Ackerl.
- 2002: Das Kulturfestival Attersee Klassik findet erstmals statt.
- 1. März 2002: Der Euro ist die neue Währung in Österreich. Der Schilling ist Geschichte.
- 30. September 2002: Eine Massenkarambolage auf der Autobahn in der Nähe von Seewalchen fordert 7 Tote und 57 Verletzte (1 Verletzter stirbt noch 2 Tage später).
Massenkarambolage auf der Autobahn
30.9.2002: Massenkarambolage auf der Agerbrücke der Autobahn. Eine plötzliche auftretende Nebelfront mit einer Sichtweite von nur 5 m führt zum schwersten Unfall der Geschichte der Westautobahn. Zwischen Seewalchen und Schörfling kommt es gegen 7:00 Uhr früh auf der Agerbrücke zu Auffahrunfällen in beiden Fahrtrichtungen. Insgesamt kommt es an drei Stellen zu Karambolagen: 7 Tote, 57 Verletzte, davon 20 schwer (wovon einer nach 2 Tagen im Krankenhaus stirbt), und Berge von demoliertem und verbogenem Blech. Rund 70 Fahrzeuge sind in die Massenkarambolage verwickelt. Da sich die Unfälle in Etappen ereignen, können viele Lenker die Gefahr noch rechtzeitig erkennen und aus ihren Fahrzeugen flüchten. Die Massenkarambolage erfordert auch einen Großeinsatz des oberösterreichischen Roten Kreuzes und der Feuerwehren. Insgesamt sind 34 Rettungsfahrzeuge, 3 Notarzt-Hubschrauber und rund 100 Feuerwehrleute bis zum Nachmittag im Einsatz. Die A1 bleibt zwischen Regau und Seewalchen sowie zwischen St. Georgen und Regau rund 12 Stunden gesperrt.
- Dezember 2002: Ein kurioses Erlebnis hatten Autofahrer auf der Westautobahn, Höhe Oberwang. Auf der Fahrbahn schneite es plötzlich, obwohl kein Schnee vom Himmel fiel, auch keiner bei der Wettervorschau gemeldet war. Leider krachte es auf der Autobahn sogar einmal wegen dem Vorfall. Des Rätsels Lösung: am Kronberg war die neue Beschneiungsanlage eingeschaltet worden, der herrschende Wind blies den Schnee auf die Fahrbahn statt auf die Schipiste. Diese Nachricht entwickelte sich zum Kuriosum in den Medien.
- 25. Juni 2003: Die neue Autobahnmeisterei Seewalchen wird eröffnet. Die Anlage kostet rund 6,6 Mio. €. Gleichzeitig werden die Autobahnmeistereien Vorchdorf und Oberwang geschlossen.
- 26.-29. Juni 2003: REGATTA-Kulturfestival. Unter dem Motto „Brauchtum - Ausstellungen - Musik” wird in allen REGATTA-Gemeinden ein 4-tägiges Kulturfest veranstaltet.
- 28. Juni 2003: Das Aquarium Weyregg wird eröffnet.
- 20. September 2003: Eröffnung des Gustav Klimt Themenweg.
- 5. Oktober 2003: Der Attergauer Aussichtsturm wird auf dem Lichtenberg eröffnet.
- 1. November 2003: Auf der Westautobahn wird das neue vollautomatische Nebelwarnsystem in Betrieb genommen.
- März 2004: Gegen das geplante Erstaufnahmezentrum im Flüchtlingslager Thalham, hat die unabhängige Bürgerinitiative mit 3000 Unterschriften aller 3 Pfarrgemeinden protestiert. Man nimmt an, dass für 70% aller in St.Georgen begangenen Straftaten die Asylanten verantwortlich seien, was vom Innenministerium bisher bestritten wurde. Ebenfalls würde ohnehin der Fremdenverkehr schon massiv leiden, wegen der vielen überall präsenten Asylanten. Man fürchte in der Gemeinde Zustände wie in Traiskirchen. Gegenstimmen waren anderer Meinung, man spiele Begebenheiten hoch.
- Juli 2004: Der 9-Loch-Golfplatz des Golfclub Weyregg am Attersee wird eröffnet.
- 19. August 2004: Der ehemalige UNO-Generalsekretär und Bundespräsident Kurt Waldheim feiert mit seiner Gattin Diamantene Hochzeit in Nußdorf am Attersee.

- 2004: Der Themenweg Das gläserne Tal wird in Weißenkirchen im Attergau eröffnet.
- Frühjahr 2005: Im Baumer Holz, Gemeinde Seewalchen am Attersee, wird ein latenezeitliches Hügelgrab durch das Bundesdenkmalamt erforscht.
- Jänner bis Februar 2006: Die ehemalige Kastinger-Fabrik in Seewalchen wird abgerissen.
- 17. Juni 2006: Der Hochseilgarten und das Tipidorf werden in Haining, Seewalchen, eröffnet.

- August 2006: Am Dienstberg, Gemeinde Berg im Attergau, werden zwei hallstattzeitliche Hügelgräber durch das Bundesdenkmalamt erforscht. Die restaurierten Funde befinden sich in der Hügelgräberausstellung in St. Georgen.
- 24. Juni 2006: In St. Georgen im Attergau wird der Keltenbaumweg eröffnet.
- 2006: Der Heimatverein Attergau installiert 6 Informations-Pavillons in den Gemeinden St. Georgen, Straß und Berg im Attergau.
- 18. Jänner 2007: Der Sturm Kyrill verwüstet viele Wälder und beschädigt Bauten.
- 6. Juli 2007: Betriebseröffnung der Fa. Gollhamer (Kapellenweg/Seyrlstraße), Seewalchen, im Beisein von Landeshauptmann Dr. Pühringer und im Rahmen der Eröffnung des sogenannten „Meistersommers".
- 6. Juni 2008: Der Orgelvirtuose Prof. Dr. Maximilian Zweimüller, Seewalchen, stirbt im 77. Lebensjahr.
- Juni 2008: Tibeter suchten im EAST um Aufnahme an, sie waren aus dem Himalayagebiet geflohen.
- 2008: Die neu geschaffene Umfahrung Burgau wird eröffnet. Sie wurde zu großen Teilen von einem reichen Anrainer finanziert.
- 19. Jänner 2009: Der Verein Verein AtterWiki wird in Seewalchen am Attersee gegründet.
- 2009: Der Johann-Beer-Literaturpreis wird erstmals vergeben.
Chronik der Region Attersee-Attergau |
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Vor Christi Geburt | 0-999 | 1000-1499 | 1500-1847 | 1848-1899 | 1900-1999 | 2000-2025 |
Die Jahre 2010-2019
- 2010: die römische Unterwasseranlage in Weyregg am Attersee wird erforscht.
- Ein Starkregen führt zu massiven Überschwemmungen. Speziell der Weyregger Bach führt zu starken Vermurungen.
- 23. August 2011: Gerlinde Kaltenbrunner erklettert mit dem K2 alle 14 Achttausender ohne zusätzlichen Sauerstoff.
- 2011: Der Golfplatz des Golfclub am Attersee auf der Westseite des Attersees wird eröffnet.
- 18. Juni 2011: Zwischen 20 und 24 Uhr wird in den Amthof Seewalchen eingebrochen. Unbekannte Täter dringen, während die Besitzerin abwesend ist, in das Gebäude ein. Der Schaden beträgt rund € 100.000,-. Der Vorfall erregt österreichweit Aufsehen, da die Besitzerin angibt, dass ein Hieronymus-Bosch-Gemälde gestohlen worden sei, was den Tatsachen nicht entsprach.
- 27. Juni 2011: Die Pfahlbauten in den Alpenländern, darunter drei Fundstellen im Attersee und eine Fundstelle im Mondsee, werden in das UNESCO-Welterbe aufgenommen.
Weltkulturerbe Pfahlbauten
27.6.2011: Das Welterbekomitee in Paris hat 111 Pfahlbauten in den Alpen zum Weltkulturerbe erklärt. Fünf dieser Fundstellen sind in Österreich: Das sind die Pfahlbausiedlung im Keutschacher Sees, drei im Attersee in den Gemeinden Attersee und Seewalchen (Abtsdorf I und III, Litzlberg Süd) und eine im Mondsee (See im Mondsee). Die Pfahlbauten in Österreich gehen auf die Jungsteinzeit beziehungsweise auf die Bronzezeit zurück. Die Pfahlbaureste stammen nach Angaben von Archäologen aus der Zeit von 4300 bis 800 vor Christus und haben unter Wasser oder in feuchten Böden bis heute überdauert. Von dem Titel versprechen sich Experten unter anderem eine bessere Erforschung. Nur ein sehr kleiner Teil der Pfahlbausiedlungen ist bisher wissenschaftlich untersucht worden.
- 2. Juli 2011: In Attersee erhält das Stern & Hafferl Rundfahrtschiff „Weyregg“ ein neues Design, gestaltet von Christian Ludwig Attersee.
- 25. September 2011: Der Tag des Denkmals 2011 wird im Schloss Kammer in Anwesenheit des Landeshauptmanns Dr. Josef Pühringer von der Präsidentin des Bundesdenkmalamts Dr. Barbara Neubauer eröffnet. Zu besichtigen war das Schloss Kammer (Dachstuhl, Kapelle), die Villa Paulick, das Aignerhaus in St. Georgen im Attergau und das Heimathaus Schörfling. An der Promenade in Seewalchen fand eine Pfahlbauausstellung statt. Eine Schifffahrt führte zu den Welterbestätten und zu anderen Kulturdenkmalen am See.
- 15. Oktober 2011: Mit einem Festkonzert begeht die Landesmusikschule Seewalchen ihr 20-jähriges Bestandsjubiläum. Direktor Hans Roland Peschke kann zahlreiche Ehrengäste, darunter Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer, begrüßen.
- 2. November 2011: Das Klimt-Bild „Litzlberg am Attersee“ wird bei Sothebys in New York um 40,4 Mio. $ (30 Mio. €) versteigert. Den Zuschlag erhält der Schweizer Kunsthändler David Lachenmann.
- 6. November 2011: Weißenkirchen im Attergau feiert 300 Jahre Leonhardiritt.
- 9. November 2011: Der Verein Klimt am Attersee wird in Schörfling gegründet.
- 8. Februar 2012: Gustav Klimts erst kürzlich wiederentdecktes Gemälde „Seeufer mit Birken" (1901 in Litzlberg gemalt) hat in London für knapp 6,8 Millionen Euro den Besitzer gewechselt.
- 2012: Das neue Gemeindezentrum in Steinbach am Attersee mit dem von Christian Ludwig Attersee gestalteten Gustav Mahler-Mosaik wird eröffnet.
- Mai 2012: Im Attergau wird die Fernsehsendung „Traumhafte Seenlandschaft im Salzkammergut“ mit Hansi Hinterseer gedreht. Diese Sendung wurde im ORF am 7. Juli 2012 und im Deutschen ARD am 14. Juli 2012 ausgestrahlt. Rund 4 Millionen Zuschauer haben die Sendung gesehen.
- 1.-3. Juni 2012: In Litzlberg findet der Tristar Triathlon Salzkammergut-Attersee (Start und Ziel: Freibadegelände Litzlberg) statt. Es werden rund 520 Teilnehmer in verschiedenen Kategorien gezählt.
- Juni 2012: 60 Archäologen aus Tschechien, Bayern und Österreich beraten bei ihrer mehrtägigen Tagung in der Region Attersee-Attergau neueste Erkenntnisse in ihrer Wissenschaft, besonders das Thema Pfahlbauten als Anlass der Ernennung zum UNESCO-Welterbe. Besucht werden die Pfahlbauausstellung in Mondsee, die Hügelgräber und das Aignerhaus in St. Georgen sowie die Ausstellungen in Hallstatt.
- 14. Juli 2012: Zum 150. Geburtstag von Gustav Klimt wird das Gustav Klimt Zentrum in Kammer am Attersee eröffnet.
- 31. Oktober 2012: Das Sägewerk "Holzindustrie Lenzing" (HIL), vormals Raudaschlmühle, wird geschlossen. 104 Arbeitsplätze gehen verloren.
- 21. November 2012: Zwei Tote und drei Schwerverletzte fordert ein Verkehrsunfall an der Kreuzung Gamperner Landesstraße – Kraimstalstraße in Steindorf, Gemeinde Seewalchen. Die Kreuzung ist als gefährlich bekannt.
- 2013: Das Unternehmen Stern & Hafferl feiert 100 Jahre Attergaubahn, 100 Jahre Elektro-Attersee-Schifffahrt und 130 Jahre Unternehmen Stern & Hafferl.
- 17. Mai 2013: Das ehemalige Hotel Häupl wechselt seinen Besitzer. Der bisherige Eigentümer AWP Hotel Verwertung und Beteiligung, Grödig, verkauft die Liegenschaft an die GastroTeamGmbH, Rutzenmoos 6, Regau (Fam. Franz Hainbuchner, Gasthaus „Zur Pepi-Tant“).
- 15. Juni 2013: Emanuel Burger eröffnet in der Hauptstraße 17a, Seewalchen, sein Modedesign-Geschäft. Es ist der Start eines internationalen Designers.
- 22. Jui 2013: Der Obmann des Tourismusverbandes Ferienregion Attersee, der Gastwirt Geli Eichhorn, Weyregg, stirbt unerwartet im 61. Lebensjahr.
- 5. bis 14. August 2013: Über 4000 Pfadfinder finden sich zu einem internationalen Großlager im Pfadfinderlager Eggenberg ein.
- August 2013: Im Weißenbachtal, Gemeinde Steinbach am Attersee, wütet ein großer Waldbrand.
- 20. September 2013: 3 Pfahlbaupavillons werden von Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer in Seewalchen, Attersee und Mondsee eröffnet.
- 18. November 2013: Der Verein AtterWiki bringt den überarbeiteten Kulturführer: Attersee und Attergau (von Helmut Pachler, Fritz Göschl und Franz Hauser) heraus.
- 29. Juli 2014: Die Lenzing AG hat ihre neue, weltweit größte TENCEL® Jumbo-Produktionsanlage in Lenzing erfolgreich angefahren.
- 25. Oktober 2014: Im ORF-Abendprogramm wird die Show „9 Plätze - 9 Schätze“ mit Armin Assinger gesendet. Für Oberösterreich geht die Region Attersee (mit den berühmten Künstlern Mahler und Klimt) ins Rennen. Für den ersten Platz reichte es leider nicht.
- 26. April 2015: Autofreier Raderlebnistag um den Attersee mit rund 40.000 Teilnehmern.
- 13. Mai 2015: In Linz erhalten der Hauptschuldirektor i. R. Johann Rauchenzauner (Klimt am Attersee und AtterWiki), Teichstraße 1, Seewalchen, und Ing. Franz Hauser (AtterWiki und Heimatverein Attergau), Baum, Berg im Attergau, vom Landeshauptmann Dr. Pühringer die Landeskulturmedaille.
- 15. September 2015: In der Strandbad-Sprunggrube in Seewalchen wird eine Unterwassergrabung seitens des OÖ Landesmuseums durchgeführt. Es handelt sich dabei um Vorarbeiten für die Landesausstellung 2027. Fünf Jahre lang sollen die Taucher unter der Leitung von Henrik Pohl die Reste der bis zu 6.000 Jahre alten Pfahlbausiedlungen untersuchen. Seit über 30 Jahren wurde keine derartig umfangreiche Grabung Pfahlbeugrabung durchgeführt. Bei diesem Forschungsprojekt „Zeitensprung“ werden auch spezielle Führungen zu Pfahlbau und Unterwasser-Grabung angeboten.
- 5. März 2016: Nikolaus Harnoncourt stirbt in seinem Heimatort St. Georgen im Attergau.
- 30. Juni 2016: „Litz – Das Erlebnishaus am Attersee“ (ehemals Jugend-Rot-Kreuz-Heim) in Seewalchen wird nach einer völligen Neugestaltung von Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer eröffnet.
- 6. August 2016: Welterbe-Seefest auf der Promenade in Seewalchen. Auf einer Seebühne moderiert Karl Ploberger den Festakt. Nach einigen Interviews erfolgt die Einbaum-Taufe und die Eröffnung des Spielplatzes „Pfahlbau" durch Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer. Ab 12 Uhr startete die Internationale Einbaum-Regatta. Insgesamt 44 Mannschaften nammen an der Regatta teil. Sieger wurde das Team der Gemeinde Seewalchen und hat sich für die Einbaum-WM in Frankreich 2018 qualifiziert. Gefeiert wurde bis in die späten Abendstunden. Ein Feuerwerk setzt den Schlusspunkt dieses Welterbe-Festes.
- 26.-28. August 2016: Die Beachvolleyball Staatsmeisterschaften finden in Litzlberg vor rund 8000 Zuschauern statt.
- 24. September 2016: Bei der heurigen Radveranstaltung „King oft the Lake“ um den Attersee nehmen 573 Starter teil. Sieger bei den Herren wird Riccardo Zoidl mit 57:04,97 min (49,8 km/h), bei den Damen gewinnt Adelheid Schütz mit 1:06:28,72 h.
- 7. Februar 2017: Der Regionalentwicklungsverein Attersee-Attergau REGATTA feiert im vollbesetzten Kultursaal Seewalchen sein 15-Jahr-Jubiläum. Mit Kurzfilmen, Fotorückblicken und Talk-Runden wird auf die 15 Jahre „LEADER-Arbeit“ der REGATTA und die vielen Projektträger zurückgeblickt.
- 1. Mai 2017: Die holländische Königsfamilie macht einen Einkaufsbummel bei Trachten Tostmann in Seewalchen.
- 1. August 2017: Der Klimt-Experte Dr. Alfred Weidinger, ehemaliger Chefkurator und Vizedirektor des Belvedere, wird neuer Direktor des Museums der bildenden Künste in Leipzig.
- 30. September 2017: King Of The Lake. Zum bereits zum 7. Mal lädt der Radsportverein Atterbiker.at zum europaweit einzigartigen Einzel- und Mannschaftszeitfahren rund um den Attersee ein. 1.200 Radrennfahrer aus 18 Nationen kämpfen um den Titel. Georg Preidler holt sich mit einem neuen Streckenrekord mit 0:55:57,97 den Titel „Elite King of the Lake“. Bei den Damen kann sich Adelheid Schütz mit der Zeit von 1:08:30,41 durchsetzen.
- Ende September 2017: Auf der Fashion Week in Paris werden die von der britischen Designerin Vivienne Westwood entworfenen extravaganten Tracht-Couture-Designs, die von Tostmann Trachten gefertigt wurden, präsentiert. Zwischen Gexi Tostmann und Vivienne Westwood besteht bezüglich Tracht eine jahrelange Zusammenarbeit.
- 17. Juni 2018: Autofreier Raderlebnistag um den Attersee. Der 23. Radtag übertrifft den Rekord der Premiere. Deutlich mehr als 50.000 Radfahrer nützen die Autofreizone am Attersee und genießen einen großartigen Tag.
- 15. September 2018: Das Radrennen „King of the Lake" wird zum achten Mal durchgeführt. Der Steirer Georg Preidler stellt mit 53:29,35 Minuten einen neuen Streckenrekord auf.
- 20. Oktober 2018: Ein Föhnsturm führte am Attersee zu hohem Wellengang. Mehrere Boote sanken. Im Hinterland wurden viele Bäume geknickt.
- 1. Jänner 2019: Der Tourismusverband Attersee und der Tourismusverband Attergau fusionieren zum Tourismusverband Attersee-Attergau. Angeschlossen haben sich auch die beiden Tourismusgemeinden Frankenmarkt und Vöcklamarkt.
- 30. April 2019: Tourismusdirektor Mag. Christian Schirlbauer beendet seine Tätigkeit für den Tourismusverband Attersee-Attergau. Mit 1. Mai 2019 übernimmt Angelina Eggl die Geschäftsführung des Tourismusverbandes Attersee-Attergau. Sie war zuletzt Hoteldirektorin in Wien.
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Die Jahre 2020-2029

- 2020: Die moderne Auferstehungskapelle des bekannten Architekten Tom Lechner wird in Straß im Attergau geweiht.
- 29. Februar 2020: Der Schriftsteller Hans Eichhorn stirbt in Attersee am Attersee.
- 16. März 2020: Der erste Lockdown im Rahmen der Corona-Pandemie wird gestartet.
Corona
10.3.2020: Das in China erstmals aufgetauchte Coronavirus (COVID-19) breitet sich auch in Europa und Amerika, anfangs vor allem in Italien, aus. Seit Kriegsende hat kein Ereignis zu so weitreichenden Konsequenzen in allen Lebensbereichen geführt. Ab 16.3. werden der Großteil der Geschäfte geschlossen, in den Schulen wird nur ein Beaufsichtigung angeboten. Alle Veranstaltungen werden abgesagt. Es werden Ausgangsbeschänkungen verordnet. Am 29. Mai fällt dann die Sperre der Beherbergungsbetriebe und öffentlichen Bäder (Strandbad, mit der Abstandsregelung 1 m werden nur 350 Personen eingelassen). Die Attersee-Schifffahrt beginnt mit eingeschränktem Betrieb am 30.Mai. Im Oktober und November steigen die Infektionen rasch an. Mit Ausnahme privater Weihnachtfeiern werden noch schärfere Maßnahmen verfügt.
- 20. März 2020: Bei Baggerarbeiten für den Aushub der Tiefgarage am Wohnbauprojekt von Baumeister Norbert Hartl auf der Parzelle 1052/4 in Litzlberg tauchen zunächst Knochen und schließlich auch eine „eigenartige Blechkiste“ (Sarg) auf. Das Landeskriminalamt und das Bundesdenkmalamt werden eingeschaltet, da sich die Fundstelle am vermutlichen Ort des „lutheranischen Bethauses“ aus dem 17. Jh. befindet. Der Fund erregt auch Aufsehen in den Medien und wird als „Die geheimnisvolle Litzlbergerin“ bezeichnet.
- 1. April 2020: Dr. Alfred Weidinger, ein Seewalchner, wird Chef der OÖ Landes-Kultur GmbH. mit dem Oberösterreichischen Landesmuseum und allen damit verbundenen Standorten.
- 21. Mai - 28. Juni 2020: Die Ausstellung „Die geheimnisvolle Litzlbergerin" am Strandbadparkplatz ist in einigen Containern geöffnet.

- Juli 2020: In Königswiesen bei St. Georgen im Attergau wird ein römischer Gutshof ausgegraben.
- 20. September 2020: Franz Welser-Möst wird mit dem „Verdienstkreuz des Landes Oberösterreich für Kunst und Kultur” geehrt.
- 17. November 2020: Der zweite Lockdown im Rahmen der Corona-Pandemie beginnt.
- 26. Dezember 2020: Der dritte Lockdown beginnt.
- 10. Juni 2021: Der langjährige Gemeinderat, Gemeindechronist, Hauptschuldirektor i.R. und AtterWiki-Mitbegründer sowie engagierter AtterWiki-Autor Johann Rauchenzauner stirbt nach längerer schwerer Erkrankung im 73. Lebensjahr.
- 15. Juni 2021: Dem früheren Vizebürgermeister der Gemeinde Berg im Attergau, Obmann des Heimatvereins Attergau und des Wissensportals AtterWiki, Ing. Franz Hauser, wird der Titel „Konsulent für Volksbildung und Heimatpflege“ durch Landeshauptmann Dr. Thomas Stelzer verliehen.
- 30. Juni 2021: Das Goldene Verdienstzeichen der Republik Österreich wird Bgm. a.D. Mag. Johann Reiter in Linz verliehen.
- 2. August 2021: Turmkreuzweihe in Buchberg. Zur Weihe des neuen Turmkreuzes der Filialkirche Buchberg kommt Altbischof Maximilian Aichern nach Seewalchen.
- 26. September 2021: Landtags-, Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Oberösterreich.
- 22. November 2021: Der vierte und letzte Lockdown wird verkündet.
- Jänner 2022: Die Omikron-Welle hat Europa fest im Griff. Sie ist sehr ansteckend, hat aber mildere Verläufe.
- 23. Jänner 2022: Bei der zweiten Hahnenkammabfahrt in Kitzbühel holt Daniel Hemetsberger aus Nußdorf am Attersee den 3. Platz hinter den beiden Schweizern Beat Feuz und Marco Odermatt.
- 17. Februar 2022: Stromausfälle und Verkehrsprobleme. Tausende Feuerwehrleute sind im Sturmeinsatz. Das Sturmtief „Ylenia“ sorgt auch in Oberösterreich für Schäden.
- 29. Juli 2022: Die Ärztin Lisa-Maria Kellermayr nimmt sich in Seewalchen auf Grund anhaltender Verfolgung durch Pandemie-Leugner das Leben.
- 4. Oktober 2022: Nobelpreis für Anton Zeilinger. Der bekannte Quantenphysiker Prof. Dr. Anton Zeilinger, Universität Wien, erhielt den Nobelpreis für Physik. Professor Zeilinger hat Verbindungen nach Seewalchen. Seine Schwester, Mag. Stefanie Irrgeher, geborene Zeilinger, ehem. Obfrau des Kulturvereins „Kult.is“, lebt mit ihrem Mann, dem Ziviltechniker i.R. DI Hans Irrgeher in Litzlberg.
- 6. November 2022: Im Lager Thalham, St. Georgen im Attergau, werden 17 Zelte für Asylwerber aufgestellt. Die Aktion musste wegen Widerstand aus der Bevölkerung abgebrochen werden.
- 27. April 2023: Die Wasserstoffanlage Rubensdorf wird durch Landeshauptmann Dr. Thomas Stelzer in Betrieb genommen.
- 5. Mai 2023. Zwei Todesopfer bei einem Brand in Rosenau. Das Bewohner-Ehepaar ist offensichtlich an den Rauchgasen erstickt.
- 28. Juni 2023: Fritz Fiausch, langjähriger Wasserschitrainer der österreichischen Nationalmannschaft, stirbt in Seewalchen.
- 14. Juli 2023: Kanzlerbesuch in Seewalchen. Im Rahmen seiner „Österreich-Tour“ kommt Bundeskanzler Dr. Karl Nehammer zu einer Stippvisite nach Seewalchen. Nach einer Führung durch den Pfahlbaupavillon ging`s zum Beachvolleyballturnier Pro Beach Battle in Litzlberg.
- 3. Oktober 2023: Neuer Temperaturrekord. Der Wetterdienst MeteoData aus Seewalchen meldet am 3.10. einen neuen Temperaturrekord von 28,9 Grad für den Oktober.
- 17. November 2023: Neues Feuerwehrhaus der FF Seewalchen. Nach einer Bauzeit von rd. 1 ½ Jahren wird der Neubau des Feuerwehrhauses der Freiwilligen Feuerwehr Seewalchen fertiggestellt und im Rahmen einer „Vor-Eröffnungsfeier“ in Betrieb genommen.
- 2. Dezember 2023: Die erste Veranstaltung der neuen Reihe „Advent am See“ des Freizeit- und Tourismusvereins Seewalchen findet statt. Am beleuchteten Sprungturm wurde die 1. von 4 manngroßen Adventkerzen „entzündet“.
- April 2024: Sorgen in der Lenzing AG. Bei der Generalversammlung der Lenzing AG geben die Vorstände einen Verlust von fast 600 Millionen Euro und Sanierungsmaßnahmen inkl. Personalabbau bekannt.
- 10. Mai 2024: Polarlichter in Mitteleuropa. In der Nacht von 10. auf 11. Mai werden in ganz Mitteleuropa stundenlang beeindruckende Polarlichter beobachtet („Nordlicht“ – Aurora borealis).
- 7. Juli 2024: Finaltag bei der Pro Beach Battle in Litzlberg. Die Veranstaltung war wieder ein Mega-Event für die Region.
- 3. August 2024: Attersee Überquerung. Bei der 36. Attersee Überquerung von Weyregg nach Atteree nehmen 400 Schwimmer teil.
- 29. September 2024. FPÖ gewinnt bei Nationalratswahl stark.
- 12. Dezember 2024. Großbrand in Pettighofen. Aufgrund von Flämmarbeiten kommt es im Mehrparteienwohnhaus Pettighofen 22 (ehemaliges Restaurant-Pension „Sissy Grill“) zu einem Dachstuhlbrand. Die Bewohner konnten rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden. Die Löscharbeiten gestalteten sich als äußerst schwierig.
- 29. Dezember 2024. Schwerer Böllerunfall in Seewalchen. Mit einem selbstgebastelten Feuerwerkskörper hat sich ein 18-jähriger Seewalchner am Abend des 29.12. schwere Verletzungen an der Hand und im Gesicht zugezogen.
- 27. Jänner 2025: Mit Beschluss der OÖ Landesregierung wird die Marktgemeinde Lenzing an der Ager zur Stadtgemeinde erhoben. Sie ist damit die vierte Stadt im Bezirk Vöcklabruck.
- 4. März 2025: Bei einem Erdeinbruch in eine Künette verunglücken in Gampern zwei Arbeiter (darunter der Baufirmeninhaber), einer tödlich und einer schwer verletzt.
Chronik der Region Attersee-Attergau |
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Quellen
- Verein AtterWiki
- Gemeinde St. Georgen: St. Georgen im Attergau, Gemeinde St. Georgen 1964, 2. Auflage 1982
- Helmut Pachler: Berg - St. Georgen - Straß im Attergau - Streiflichter und Zeugnisse aus 4000 Jahren, Heimatverein Attergau 2006
- Dieses Buch ist beim Heimatverein Attergau erhältlich.
- Hans Dickinger: Geschichte von Schörfling, Marktgemeinde Schörfling am Attersee, 1988
- Chronik von St. Georgen im Attergau
- Chronik von Seewalchen
- zusammengestellt von Franz Hauser